Alter
Fragt man die Menschen hierzulande, wann das Alter beginnt,
- dann sagen sie: ab 80.
im buergerwiki gibt es zum Thema Alt werden / Alt sein :
- Geriatrie (Alterssyndrome) (insbesondere zu Demenz)
- Aufgaben der Sozialstationen (Liste ist noch nicht soweit)
Lebenserwartung
Mit dem Wort Lebenserwartung (dort Weiteres) wird meistens die "durchschnittliche" voraussichtliche restliche Lebenszeit (Restlebenszeit) einer Person. Diese Lebenserwartung wird wie eine Kennziffer in Jahren oder Monaten angegeben. Diese weitere Lebensdauer lässt sich aber nur allgemein (also für viele ältere Menschen dieses Alters) für frühere Generationen statistisch recht genau beziffern. Bei einzelnen Personen versagt die Vorhersagbarkeit.
Individuell wird es eine sehr ungenaue Prognose, die aus der Berücksichtigung verschiedener Risikofaktoren und Lebensgewohnheiten oder der Lebenslage errechnet werden kann. Sie hat dann aber keine Verbindlichkeit, weil eine einzelne Krankheit oder ein Unfall, diese Durchschnittswerte im Einzelfall massiv verändern würde. Aber sie ist auch fehlerbelastet, wenn sich diese angenommenen Voraussetzungen bei den nun lebenden Personen insgesamt oder bei der einzelnen Person anders als früher entwickeln. Sie ist also nur eine statistische Aussage über eine mögliche Entwicklung (Prognose). Als solche kann sie zwar rechnerisch genau sein, hat aber wegen der großen Bandbreite keine Bedeutung für eine individuelle Lebensplanung.
Die neusten Zahlen für Deutschland: die Lebenserwartung für ältere Menschen hat gegenüber früher zugenommen. Jeder zweite Mann wird 80 Jahre alt oder älter, jede zweite Frau kann sogar ihren 85. Geburtstag erleben. Ein heute 65-jähriger Mann kann sogar damit rechnen, weitere 17 Jahre und 6 Monate zu leben. 65-jährige Frauen haben statistisch noch 20 Jahre und 8 Monate vor sich. Ältere Menschen haben statistisch gesehen eine höhere Lebenserwartung als Neugeborene, da sie Risiken wie dem frühen Kindstod oder tödlichen Arbeitsunfällen nicht mehr ausgesetzt sind (das Risiko bereits überstanden haben).
Neugeborene Jungen haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 77 Jahren und 9 Monaten, Mädchen sogar von 82 Jahren und 9 Monaten. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Modellrechnung des Statistischen Bundesamtes hervor, für die alle Sterbefälle von 2009 bis 2011 und amtliche Bevölkerungsdaten ausgewertet wurden. Damit erhöhte sich die Lebenserwartung verglichen mit der Untersuchung für 2008 bis 2010 bei Jungen um drei Monate, bei Mädchen um zwei weitere Monate.
… und im Ausland?
Die Lebenserwartung der Deutschen steigt - eine oft gelesene Überschrift
Die Lebenserwartung von Neugeborenen und älteren Menschen ist seit Jahrzehnten immer etwas weiter angestiegen. Laut vieler Studien leben Frauen im Schnitt länger als Männer und Arme sterben früher als Reiche. Statistisch, also im Durchschnitt. Ein neugeborener Junge in Deutschland kann in den nächsten Jahrzehnten damit rechnen, durchschnittlich 77 Jahre und neun Monate alt zu werden, teilte das Statistische Bundesamt 2012 mit. Neugeborene Mädchen werden dann im Schnitt 82 Jahre und neun Monate alt werden.
Die Israelis leben im Durchschnitt lang und gesund. Noch länger. Wer 2010 in dem Land geboren worden ist, hat mindestens 81,7 Lebensjahre vor sich. Das belegen aktuelle Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Israel rangiert somit statistisch noch vor den reichen Wohlfahrtsländern Norwegen, Kanada und Deutschland. Unter den Männern sind die Israelis im Altwerden Weltspitzenreiter. Bei den Frauen sind es die Japanerinnen (2009 lag sie bei bei durchschnittlich 86,44 Jahren).
Alle leben länger - ???
"Entspann dich, Alter!"
"Deutschland wird dominiert von Menschen über 60. Ihnen geht es gut, sie haben Macht. Der gestrige Tag hat mir sechs Stunden gebracht. Heute kommen noch einmal sechs Stunden hinzu. Auch morgen werden mir sechs Stunden geschenkt. Mit jedem Tag, den wir leben, werden wir älter – und zugleich verlängert sich unser Leben. Es ist zwar möglich, dass wir morgen von einem Bus überfahren werden, aber statistisch betrachtet, gewinnen wir unaufhaltsam Lebenszeit hinzu: zweieinhalb Jahre pro Jahrzehnt, drei Monate pro Jahr, sechs Stunden pro Tag. ...
Dieser Trend hält seit anderthalb Jahrhunderten an, ...
So euphorisch kann man über ein Thema reden, das die wenigsten Menschen mögen: das Altern. Viele Altersforscher, ob Statistiker, Psychologen oder Mediziner, neigen zu einer hoffnungsvollen, neugierigen Sicht, wenn es um ihr Thema geht.
Wer aber gerade darum kämpft, dass der demente Vater ein Zimmer in einem Pflegeheim bekommt, der kann diesen Optimismus kaum nachempfinden.
Es gibt auch noch die andere Art, auf das Alter zu blicken, die apokalyptische Sicht.
Sie geht von einer unauflösbaren Konkurrenz zwischen Älteren und Jüngeren aus, spricht vom »Krieg der Generationen« , vom bevorstehenden »Aufstand der Jungen«. Die Älteren würden sich auf Kosten der Jüngeren ein schönes Leben machen. Von »Seniorenlawine« ist dann die Rede, von »Ausbeutung«. Meist sind es Publizisten, Ökonomen oder jüngere Politiker, die … – und die damit die Wut der Älteren auf sich ziehen. "
Aus einem Aufsatz von Susanne Gaschke in DIE ZEIT, vom 7.4.2011, Nr. 15. Sehr poinitert und sehr direkt.
- Wenn sich die AARP zu Wort meldet, macht sich auf Capitol Hill Unruhe breit. (Über die AARP: Gerhard Waldherr, brand eins 09/2012 - SCHWERPUNKT: INTERESSEN)
Tatsächlich steht der endgültige wissenschaftliche Beweis noch aus, dass die verlängerte Lebenszeit nicht ein mit allen technischen Mitteln künstlich hinausgezögerter Tod ist.
Die Statistikerin Gampe argumentiert: „Wie kann sich der Alterungsprozess binnen eines Jahrhunderts um 30 Jahre aufschieben, wenn die Menschen nicht auch im Alter gesünder sind?“
Logisch, aber schwer zu akzeptieren. Denn Menschen haben, wenn sie ans Alter denken, immer ihre Großeltern vor Augen.
Es ist wieder der gleiche Denkfehler wie bei den Statistikern. Menschen extrapolieren meistens den Status quo.
Intelligenz im Alter
Was ist oder kennzeichnet die Intelligenz im Alter?
Veränderungen sind nicht in einem erschreckenden Ausmaß zu erwarten. Die normale Vergesslichkeit gibt es auch im Alter. Hinzu kommt eine etwas reduzierte Leistung im Bereich fluider Intelligenz. Also dem Benutzen von logischen Entscheidungen und dem Lernen von Neuen. Im Bereich gelernten und geübten Verhaltens (sog. krisatlline Intelligenzbereiche) sei mit weniger und länger verteilten Verlusten zu rechnen.
Baltes antwortet mit
darauf mit der These der Optimierung durch Selektion und Kompensation
solcher Verluste.
In sehr hohem Alter allerdings, zeigt nach B. die Berliner Studienergebnisse
Todesursachen
Insgesamt sterben im Jahr 2010 in Deutschland fast 858.800 Menschen. Die Zahl der Todesfälle blieb im Vergleich zu den Vorjahren etwa gleich. Knapp 352.700 Menschen starben 2010 an den Folgen einer der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem bei älteren Menschen führten diese Erkrankungen häufig zum Tod ( 92 Prozent der Verstorbenen waren mindestens 65 Jahre alt.). Einem Herzinfarkt erlagen davon 59.100 Menschen. Davon waren 56 Prozent Männer und 44 Prozent Frauen. Die zweithäufigste Todesursache waren die Krebsleiden: Ein Viertel aller Verstorbenen (fast 219.000 Menschen) erlag einem dieser Krankheiten, darunter 118.200 Männer und 100.600 Frauen. Männer starben in den meisten Fällen an bösartigen Erkrankungen der Verdauungsorgane [Dickdarm und Bauchspeicheldrüse] oder der Atmungsorgane. Bei den Frauen trat am häufigsten ein Krebsleiden bei den Verdauungsorganen und der Brustdrüse auf.
Wer etwas mehr über die Todesursachen bestimmter Bevölk.gruppen oder Diagnosengruppen erfahren will, kann z B bei Destatis Zahlen des vergangenen Jahres nachlesen. Allerdings sind die publizierten Angaben ziemlich grobe Zusammenfassungen der Diagnosegruppen.
Die jährlich erstellte Todesursachenstatistik in Deutschland stützt sich auf den ärztlichen Todesbescheinigungen und auf das dort genannte Grundleiden als Todesursache. Das ist im Vergleich zu Sektionsergebnissen recht ungenau. Die Todesursachen werden in Deutschland seit 1998 gemäß der 10. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und Todesursachen (ICD-10 )kodiert. Die ICD unterteilt die Todesursachen in 20 Hauptgruppen.
Häufige Todesursachen sind in Deutschland also:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie der Herzinfarkt, Herzinsuffizienzen und der Schlaganfall
- Krebskrankheiten, wie Lungenkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs und Brustkrebs
- Lebererkrankungen, insbesondere die Leberzirrhose (ohne Leberkrebs, s.o.)
- Lungenerkrankungen (Asthma bronchiale; Chronische Bronchitis und Lungenemphysem, COPD)
- Infektionen, wie die Pneumonie (Lungenentzündung), Enteritiden (Durchfallerkrankungen)
Nichtnatürliche Todesursachen, wie Verkehrsunfälle, Arbeits-, Sport- oder häusliche Unfälle, Vergiftungen und der Suizid sind relativ selten.
Dort in einer Grafik die Unterschiede je nach Geburtsjahr. (abbi 14A)
Nicht zu vergessen, dass die weltweite Todesursachenstatistik und die einzelner Länder sich stark von der Statistik Deutschlands unterscheiden. In Entwicklungsländern dominieren Infektionskrankheiten (oft auf dem Boden einer Mangelernährung), Gewalteinflüsse wie Bürgerkrieg oder das fehlende Gesundheitswesen. Weltweit sind die Infektionskrankheiten die häufigste Todesursache. Die genaue Reihenfolge der häufigsten Todesursachen in der BRD unterscheidet sich weiter je nach Geschlecht und Altersgruppe, die eigentlich getrennt betrachtet werden sollten (am stärksten durch die Alterskrankheiten). Die statistischen Angaben beziehen sich üblicherweise auf Lebendgeborene, so dass Fehl- und Totgeburten die Statistiken nicht beeinflussen. Dennoch gibt es anderswo wesentliche Landesunterschiede bei den Todesfälle auch im ersten Lebensjahr und der Kindheit.
Alterskrankheiten
Es gibt keine eigentlichen Krankheiten, die nur speziell im Alter auftreten, wohl aber Erkrankungen, deren Entstehung durch biologische Alterungsprozesse und/oder schädliche Einwirkungen verursacht bzw. begünstigt werden. Alterskrankheiten werden diejenigen Krankheiten genannt, bei denen neben der absoluten Anzahl der betroffenen Personen auch der prozentuale Anteil an allen Todesursachen einer Bevölkerung relativ gleichmäßig bis ins höchste Alter ansteigt. Als "Altersgrenze" gilt dabei in der Regel das 60. Lebensjahr auch wenn Alter biologisch in Europa irgendwo erst jenseits der 70 beginnt.
Nur wenige Krankheiten treten nur oder fast nur im hohen Alter auf. Viele Krankheiten haben ihr häufigstes Auftreten bereits in Kindheit oder im Erwachsenenalter. Auch Unfälle treten nicht sonderlich gehäuft auf. Anders sieht es bei Suiciden aus.
Oft beschränken sich die Erkrankungen nicht nur auf ein System und sind in ihrer Symptomatik kombiniert. In der Altenpflege finden wir nachfolgende Erkrankungen:
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
- Erkrankungen der Haut
- Erkrankungen des Bewegungsapparates Gelenke.
- Erkrankungen der Atmungsorgane
- Erkrankungen des Hormonsystems
- Stoffwechselerkrankungen
- Erkrankungen der Psyche
- Erkrankungen des Blut- und Lymhsystems
- Erkrankungen des Verdauungstraktes
- Erkrankungen der Niere und Harnwege
- Erkrankungen des Nervensystems
- Erkrankungen der Sinnesorgane
- Erkrankungen der Geschlechtsorgane
Der Verlauf von Krankheiten kann im Alter anders sein als bei jungen Patienten. Da die Abwehrkräfte oft vermindert sind, kann z.B. eine relativ leichte Erkrankung im Alter schwere Folgen haben (Beispiel: Erkältungen).
Wiederbelebung, Notfall
Wer einen bewusstlosen Menschen vorfindet, der nicht mehr atmet, ruft den Notarzt (Mobiltelefon 112) und beginnt mit einer Serie Herzdruckmassage.
Dazu die Hände auf die untere Hälfte des Brustbeins aufsetzen und das Brustbein mit 30 kräftigen Stößen vier bis fünf Zentimeter in Richtung Wirbelsäule drücken. Gut ist es, wenn sich dabei zwei, drei Personen nach ein paar Minuten jeweils ablösen, denn die Herzdruckmassage ist sehr anstrengend. Setzt der Herzschlag wieder ein - dann Druckmassage beenden. Sonst etwa 100 Mal pro Minute bis zum Beginn der Beatmung durch Arzt, Rettungsdienst wiederholen.
Statt der bisherigen ABC-Regel für "Airway" (Atemwege freimachen), "Breathing" (Beatmung) und "Chest compressions" (Cor = Herz, Herzdruckmassage) gilt also seit 2010 die Reihenfolge C - A - B mit der Herzdruckmassage als wichtigstem Teil.
Helfer, die in der Wiederbelebung ausgebildet sind, können die Herzdruckmassage entsprechend den Umständen mit der Mund-zu-Nase-Beatmung kombinieren. Auf 30 Kompressionen folgen hierbei zwei Beatmungen. Wer unsicher oder allein ist, sollte sich auf die Herzdruckmassage konzentrieren. Ein Minimalkreislauf wird so aufrecht erhalten. Durch die Beatmung soll die Herzdruckmassage nur möglichst kurz unterbrochen werden.
Dieses Vorgehen könne auch von Laien gefahrlos angewandt werden, so die Notfallmedizin. Der Nutzen ist in der Regel viel höher als ein möglicher Schaden.
- Die Durchführung der Reanimation wird in wissenschaftlich basierten Richtlinien beschrieben (z. B. WP). Aktuell sind die Reanimationsrichtlinien des European Resuscitation Council (ERC) von 2010, die diesem Artikel zu Grunde liegen. [ Guidelines for Resuscitation 2010, engl. ]
100jährige
An dem Projekt „100 über 100“ wirken Gerontologen der Universität Heidelberg sowie Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Universitätsklinikums Heidelberg mit. Die Heidelberger Wissenschaftler beteiligen sich an der weltweiten Suche nach 100 Personen im Alter von über 100 Jahren, die bereit sind, eine Blutprobe für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung zu stellen. Damit können nun auch Hundertjährige in Deutschland angesprochen werden, an der Entstehung einer einzigartigen Datenbank mitzuwirken. Sie soll die komplett sequenzierten Genome von extrem alten, gesunden Menschen aus möglichst vielen Ländern der Welt umfassen und dazu dienen, die genetischen Grundlagen eines gesunden Alterns zu erforschen. Weblinks: Heidelberger Hundertjährige erforschen
Literatur
- Sherwin B. Nuland (1994) Wie wir sterben. Ein Ende in Würde? Kindler Verlag, München: 400 S. Als TB 1996 ISBN 342677237X . Titel der Originalausgabe: How We Die.
Finanzen
eine einfache Faustregel: „Man muss doppelt so viele Jahre arbeiten,
- wie man Rente bezieht, um seine Rente überhaupt zu finanzieren.“
Das ist finanztechnisch eine Art ökonomisches Naturgesetz.
Was ist dran an der Meldung
- Zahl der Rentner in Minijobs drastisch gestiegen
Knapp 60 Prozent mehr Senioren als noch vor wenigen Jahren bessern ihre Rente mit einer geringfügigen Beschäftigung auf. Die Sozialverbände warnen vor Altersarmut. Link
- Altersarmut wird auch Normalverdiener treffen
35 Jahre Vollzeit bei einem Einkommen von 2.500 Euro brutto. Das würde einem Rentner im Jahr 2030 nur knapp 700 Euro bringen, warnt Arbeitsministerin von der Leyen. Link
- Altersarmut anders erklärt: tagesschau.de: Ist das Modell der beitragsfinanzierten Rente für die Zukunft überhaupt noch realistisch? Hr. Butterwegge: Ja, absolut. Ich würde am Sozialstaat, an den Sozialversicherungen als dessen Kern und auch an der gesetzlichen Rente festhalten. Von einer steuerfinanzierten Grundrente, wie sie jetzt diskutiert wird, halte ich nichts. Denn die wäre noch viel niedriger, weil sie ja an alle bezahlt werden müsste. Falls sie nicht an alle gezahlt würde, wäre es eine bedarfsgeprüfte Sozialleistung. Die gesetzliche Rente ist aber kein Almosen, sondern die Anerkennung von Lebensleistung, weil sie auf der Zahlung von eigenen Beiträgen beruht. Damit ist sie übrigens auch verfassungsrechtlich geschützt. Allerdings wurden der Sozialstaat und die Gesetzliche Rentenversicherung zuletzt von Bundesregierungen unterschiedlicher Zusammensetzung systematisch demontiert. Und das Ergebnis, die zunehmende Altersarmut, lastet man jetzt der Gesetzlichen Rentenversicherung an. Das ist eine politische Sündenbockstrategie.
tagesschau.de: Bräuchte es Ihrer Meinung nach gar keine private Altersvorsorge? Butterwegge: Die private Altersvorsorge ist keine Alternative zur gesetzlichen Rente und auch keine gute Ergänzung, weil kapitalgedeckte Altersvorsorge vor allem dazu führt, dass Versicherungen, Banken und Finanzdienstleister höhere Gewinne machen. Die Krisenhaftigkeit der Finanzmärkte ist uns deutlich vor Augen geführt worden. Ausgerechnet dort Geld für das Alter anzulegen, birgt ungeahnte Risiken.
Aber nicht der Generationenvertrag ist das Problem, wenn wir über Altersarmut diskutieren. Die politischen Reformen der vergangenen Jahre haben die Wohlhabenden und die Arbeitgeber schrittweise entlastet. Der Spitzensteuersatz und die Unternehmenssteuer wurden gesenkt. Gleichzeitig wurde der Niedriglohnsektor ausgebaut, wodurch die Arbeitgeber sich die Kosten für die Sozialversicherung sparen. Vor allem dort sindangeblich neue Arbeitsplätze entstanden. Da ist es zwangsläufig eine Folge, dass auf Dauer mehr Sozialhilfe notwendig wird und wenn in den Staatskassen immer größere Lücken entstehen. Die Schuld jedoch dem demographischen Wandel zuzuschreiben, ist eine Verdrehung der Fakten.
Die Privatvermögen in Deutschland wachsen schneller als die öffentlichen Schulden. Es wäre durchaus möglich, allen Bürgern eine humane Rente zu garantieren – vorausgesetzt, alle gesellschaftlichen Schichten beteiligen sich an der Finanzierung des Rentensystems – und zwar gemäß ihrer Möglichkeiten. Stattdessen gibt es Pläne zur privaten Alters- und Krankheitsvorsorge, die nichts weiter sind als eine Subventionierung privater Versicherungsunternehmen.
- Wikipedia - dazu
- Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) in Deutschland ist Bestandteil (Versicherungszweig) des unterteilten Sozialversicherungssystems, die im Wesentlichen der Alterssicherung von Beschäftigten dienen soll.
- Altersvorsorge
- Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
- Renteneintrittsalter
Sonderfall 2013
Rechtzeitig zum Wahljahr 2013 gibt es "Mehr Netto vom Brutto". Union und FDP setzen eines ihrer Wahlversprechen von 2009 um: Die Beiträge zur Rentenversicherung sinken ab Januar 2013 von 19,6 auf 18,9 Prozent, den niedrigsten Stand seit 1995.
Bei einem Einkommen von 2800 Euro spart der deutsche Arbeitnehmer rund 9,80 Euro brutto pro Monat (im Jahr sind das 117,60 Euro. Auch die Arbeitgeber sparen soviel ein). Da sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Rentenbeiträge teilen, sinken die Renten-Abgaben für die Beschäftigten von jetzt 9,8 auf dann 9,45 Prozent.
Sonst
- Zeitplanung
- Zuständigkeiten von Gesundheitsministerium und Familienministerium
- Das Altersbild in der Öffentlichkeit:
- Ruth Schneeberger: Seid umarmt, Senioren. Was lassen sich Fernsehsender alles einfallen, um junges Publikum zu locken. Es gibt einen Sender, der alles anders macht - und alles richtig. Nur das ZDF versteht das deutsche Publikum von morgen wirklich: die Generation 60 plus. Erinnerungen und Ausblick auf das Top-TV der Zukunft. SZ von 27.3.2013
- Dietrich Wagner und die Rebellen-Rentner (in zu-daily)
Museen zum Thema: Wir leben länger
In einigen Museen gibt es spezielle Abteilungen zum Thema alt werden, Lebenserwartung, Qualität des Lebens im hohen Alter
zu nennen sind, u.a.:
- Deutsches Bergbau-Museum Bochum — Wir leben länger. Welchen Beitrag dazu leistete eine Holztruhe aus dem Bergbau? Antworten gibt es im Bergbau-Museum Bochum.
- Deutsches Hygiene-Museum, Dresden — Wir leben länger. Altsein: Wie fühlt sich das denn an? Antworten gibt es im Deutschen Hygiene-Museum Dresden.
- Deutsches (Technik-)Museum, München — Wir leben länger. Wie trägt Forschung und Technik dazu bei, sich lange am gesellschaftlichen Leben beteiligen zu können? Antworten gibt es im Deutschen Museum in München.
- Deutsches (Geschichts-)Museum, Bonn — Wir leben länger. Wie trägt Forschung und Technik dazu bei, das Leben auch länger lebenswert zu machen? Antworten gibt es im Deutschen Museum Bonn.
- Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven — Wir werden vielfältiger. Wie kommt diese Vielfalt zustande – weltweit? Antworten gibt es im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven.
- Museum für Naturkunde, Berlin — Wir leben länger. Verändert sich dadurch auch unser individueller Lebensrhythmus? Antworten gibt es im Museum für Naturkunde in Berlin.
- Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Mainz — Wir werden vielfältiger. Was wissen wir über „Fremde“ in vergangenen Gesellschaften? Antworten gibt es im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz.
- Senckenberg Museum für Naturkunde, Görlitz — Wir werden vielfältiger. Wird Migration die Natur um uns herum verändern? Antworten gibt es im Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz.
- Senckenberg Naturmuseum, Frankfurt am Main — Wir leben länger. Aber wie lange lebten Menschen eigentlich in prähistorischer Zeit? Antworten gibt es im Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main.
- Zool. Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn — Wir werden weniger. Das betrifft auch Artenkenner. Wie beeinflusst dies den Naturschutz? Antworten gibt es im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn.
Außerdem zeigen viele Heimatmuseen, wie die Menschen früher gelebt haben - Experimentelle Archäologie oder gelebte Vergangenheit wie in dem Film Das Schwarzwaldhaus.
Zitate, Vermischtes
Eine interessante Bemerkung zum Rücktritt des obersten kath. Bischofs (Papst, 2013)
- Ein alter Mann tritt vernünftigerweise zurück. Andere alte Männer warten auf den freiwerdenden Posten.
Definition bei Wikipedia
Das Altern ist ein fortschreitender nicht umkehrbarer biologischer Prozess der meisten Organismen, der mit ihrem Tod endet. Die maximale Lebensspanne, die ein Individuum erreichen kann, wird durch den Alterungsprozess maßgeblich bestimmt. Altern ist als physiologischer Vorgang ein elementarer Bestandteil des Lebens aller höheren Organismen und ein wenig verstandenes Phänomene der Biologie. Insbesondere zur Pathologie des Alterns
In der Biologie ist die Annahme allgemein akzeptiert, dass eine Reihe verschiedener hochkomplexer, vielfach noch unverstandener Mechanismen für das Altern verantwortlich ist. Sie beeinflussen und begrenzen die Lebensdauer von biologischen Systemen wie Zellen, den daraus aufgebauten Organen, Geweben und Organismen. Auf die Frage, warum Organismen altern, gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster Antworten, die sogenannten Alternstheorien, aber bis heute keine wissenschaftlich akzeptierte umfassende Antwort. Zum Beispiel die Schadenstheorien, Telomer-Hypothese des Alterns, Zelluläre Seneszenz – Krebs oder Altern, Apoptose, Entzündungen als Alternsgrund, die Evolutionstheorien des Alterns wie zuletzt das Programmierte Altern. (Vgl. Wikipedia)
Weblinks
- N. Podbregar: Was lässt uns altern? scinexx.de, vom 16. April 2010
- M. Platzer: Warum altern wir? Möglichkeiten & Grenzen der Alternsforschung. Leibniz Institut für Altersforschung
- Deutsches Zentrum für Altersfragen (dza.de)
- Deutscher Alterssurvey
- Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (dggg-online.de, fächerübergreifend)
- Der Spiegel-Themenseite: Ruhestand mit 67?, Deutsches Rentensystem – Alle Artikel und Hintergründe{2012}
- Deutschland wird älter — Mehr vom Leben erleben faz, 1.11.2012 (INGE KLOEPFER)
- Unizeitschrift rupertocarola, ALT & JUNG, HD, Nov 2012
- Bürgerbürokontakt3.de