Gesundheitswesen
Das deutsche Gesundheitswesen [ oder -system] besteht aus verschiedenen Leistungsanbieter, Gesundheitsausgaben, Todesursachen, häufige Krankheiten). Unter dem Begriff Gesundheitssystem werden sämtliche Einrichtungen und Personen verstanden, deren Zweck es ist, die Gesundheit der Bevölkerung zu erhalten, wiederherzustellen oder den Gesundheitszustand der Bürger zu bessern.
Leistungsanbieter
Im Gesundheitswesen arbeiteten zum 31. Dezember 2009 insgesamt 4,7 Millionen Personen. Damit war jeder neunte Beschäftigte in Deutschland in einem Bereich des Gesundheitswesens tätig.
118 Tsd. Vertragsärzte, die zu ungefähr zwei Dritteln in Einzelpraxen arbeiten. Hier kommt nichtärztliches Personal in den Arztpraxen hinzu: 307.000. Hinzu kommen etwa 21.500 Apotheken und dort Beschäftigte: ca. 173.000 Personen; ca. 2.100 Krankenhäuser, Rehaeinrichtungen, Ärzte in den Kliniken (2007): 136.000. Das gesamte nichtärztliche Personal in den Kliniken: 692.000 (davon zum Pflegepersonal: 498.000).
sowie weitere Dienstleister wie Massagepraxen, Praxen von medizinischen Bademeistern, Krankengymnasten, Hebammen und Entbindungspflegern Heilpraktikerpraxen
Krankentransport- und Rettungsdienste.
Diese Anbieter sind zum Teil in Verbänden der freien Wohlfahrtspflege organisiert. Sie sind auch in der Region große Arbeitgeber wie:
Gesundheitsregion Allgäu-Bodensee-Oberschwaben
Wieviele Krankenhäuser gibt es? ... und in Zukunft ?
Meldungen:
- Beschlossen: zwei Häuser der Oberschwaben-Kliniken in Leutkirch und Isny schließen. Schw. Ztg. 9. Nov. 2012 (Kreistag)
Wichtige innere Organe
- Das Herz ist das zentrale Organ für die Durchblutung aller anderen Organe. Im Blutkreislauf wirken die beiden Herzhälften wie jeweils eine Pumpe, die Blut zur Lunge bzw. hin zu den anderen Organen im Körper transportiert (Därme, Gehirn, Leber, Niere, Sinnesorgane, usw.).
- Die Leber (gr.: Hepar) ist das zentrale Organ des gesamten menschlichen und tierischen Stoffwechsels.
- Die doppelt vorhandene Niere (lat. ren, gr. nephros) ist (bzw. die Nieren sind) der harnbildende Teil der Harnorgane.
Gesundheitsausgaben
Die Gesundheitsausgaben betragen pro Jahr ca 250 Milliarden Euro. ( 2006 auf insgesamt 245,0 Milliarden Euro). Damit entsprachen die Ausgaben 10,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bzw. 2.976 Euro je EinwohnerIn. (Quelle: Statistisches Bundesamt: www.destatis.de, Statistisches Jahrbuch 2008)
Das deutsche Gesundheitswesen wird überwiegend durch die Beitragseinnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung und durch staatliche Mittel finanziert. Eine Rolle spielen auch die Ausgaben der privaten Krankenversicherungen.
Gesundheitsausgaben getrennt nach Ausgabenträgern, in Millionen Euro und Anteile in Prozent, 2006
- öffentliche Haushalte: 13.368 (5,5%)
- Gesetzliche Krankenversicherung: 139.755 (57,0%; finanziert zu etwa 45% Beitr.zahler, 45% BeitrAG, 10-15% Staat aus Steuern)
- private Haushalte, private Organisationen ohne Erwerbszweck: 33.329 (13,6%)
- Soziale Pflegeversicherung: 18.060 (7,4%)
- Gesetzliche Unfallversicherung: 4.064 (1,7%)
- Private Krankenversicherung: 22.476 (9,2%)
- Arbeitgeber: 10.392 (4,2%)
- Gesetzliche Rentenversicherung: 3.559 (1,5%; finanziert zu etwa 45% Beitr.zahler, 45% BeitrAG, 10-15% Staat aus Steuern)
(Zitat: "Rechnerisch wurden 2010 für jeden Einwohner 3510 Euro (2009: 3400 Euro) ausgegeben. Mit 165,5 Milliarden Euro trug die gesetzliche Krankenversicherung rund 58 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben. Den stärksten Zuwachs gab es bei der sozialen Pflegeversicherung. Deren Ausgaben nahmen um 6,0 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro zu.")
Gesundheitsstudie des RKI
Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland, DEGS, des Robert Koch-Instituts. Es hat Tausende Bundesbürger untersucht. Publiziert im Juni 2012.
Der Report zeichnet erstmals ein eindeutiges Bild für die Gesamtbevölkerung Deutschlands - und beweist, was Experten seit Jahren aus den Beobachtungen einzelner Bevölkerungsgruppen fürchten: Die Zahl der stark Übergewichtigen nimmt zu. Ebenso wächst die Gruppe von Menschen mit Diabetes. Hinzu gibt es immer mehr Menschen, die unter einer Depression oder einem Burnout-Syndrom leiden.
Häufige Todesursachen
Häufige Krankheiten
- Diabetes
- Rheumatische Erkr.
- Infektionen (banale I., lebensgefährliche I.)
- Orthopäd. Deformationen
- Tumore
- Erkr. d. Kreislaufsystems
- Atmung
- andere innere Organe
Geschichte, gesetzl. Grundlagen
Das deutsche Gesundheitssystem ist im Unterschied zum Gesundheitssystem vieler anderer Länder historisch dadurch gekennzeichnet, dass der Staat die unmittelbare Gestaltung des Gesundheitswesens selbstverwalteten Körperschaften und Verbänden überlässt, vor allem den Gesetzlichen Krankenkassen, den kassenärztlichen Vereinigungen und den Verbänden der Krankenhausträger. Der Gesetzgeber legt dabei die Rahmenbedingungen fest, wie den Umfang der Pflichtaufgaben der Krankenversicherung, und staatliche Behörden üben die Rechtsaufsicht über die Körperschaften aus. Die Berufsausübung der Leistungserbringer wird zum Schutze der Patienten gesetzlich reglementiert und durch Behörden überwacht.
Neben dem auf der Sozialgesetzgebung beruhenden Teil des Gesundheitssystems sind die staatliche Beihilfe für die Beamten und der Bereich der Privaten Krankenversicherungen bedeutende Teile des deutschen Gesundheitssystems.
Im deutschen System dominieren kleinbetriebliche Strukturen bei den Institutionen, die Gesundheitsleistungen erbringen, zum Beispiel über 118 Tsd. Vertragsärzte, die zu ungefähr zwei Dritteln in Einzelpraxen arbeiten[1]. Hinzu kommen etwa 21.500 Apotheken, ca. 2.100 Krankenhäuser sowie weitere Dienstleister wie Massagepraxen, Praxen von medizinischen Bademeistern, Krankengymnasten, Hebammen und Entbindungspflegern Heilpraktikerpraxen, Krankentransport- und Rettungsdienste. Allerdings sind seit etwa 1990 immer stärkere Großorganisationen als privatwirtschaftliche Krankenhaus- oder Pflegeheimbetreiber aufgetreten (Krankenhausketten, bzw. Krankenhauskonzerne).
- Näheres bei: Geschichte der Pflege, bzw. Medizingeschichte
Weblinks
- Der Artikel bei wikipedia.org zum Gesundheitssystem hat Verweise/Links zuEpidemiologie, Gesundheitspolitik, Gesundheitssystem in Österreich, Gesundheitswesen Schweiz, Hausarzt, Hebamme, Heilpraktiker, Medizinische Ökonomie, Morbidität, Mortalität, Prävalenz, Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen.
- Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Bundes und der Länder informiert über die gesundheitliche Lage und die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung in Deutschland. Sie stützt sich dabei auf daten- und indikatorengestützte Beschreibungen und Analysen. Die Themenfelder der GBE des Bundes sind so gewählt, dass sie alle Bereiche des Gesundheitswesens abdecken: Die Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens, die gesundheitliche Lage, das Gesundheitsverhalten, Krankheiten, die Gesundheitsversorgung, die Ausgaben für Gesundheit sowie Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens.
- Gesundheitsökonomische Indikatoren für Baden-Württemberg (statistik-bw.de/)
- Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (destatis.de)