Demenz

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Hier soll kurz auf häufige Fragen geantwortet werden :

Was ist Demenz?

Jede dauerhafte deutliche Verschlechterung geistiger Leistungsfähigkeit ist zunächst eine Demenz. Das ist also die allgemeinste Definition. Nicht nur für die Frage der Pflegeversicherung wichtig, sondern wirklich für die Unterscheidung von nur vorübergehenden Störungen oder Krankheiten. Zum Teil handelt es sich um ein Symptom, die Folge einer Krankheit wie dem Schlaganfall im Gehirn - zum Teil ist es eine neurologische Krankheit. Also das Gehirn ist Ausgangspunkt der verminderten Denk- und Reaktionsfähigkeit. Dafür kann es im Gehirn verschiedene Ursachen geben.

Was ist Alzheimer?

Zunächst ist über die Definition jede Alzheimer-Erkrankung eine Demenz, bei der andere Ursachen wie eine Stoffwechselkrankeheit, der Schlaganfall etc. ausgeschlossen werden konnte.

Das heißt, es ist zu Lebzeiten meist nur eine Ausschluss-Diagnosenstellung möglich. Bisher sind Gehirnaufnahmen von außen kein letzter Beweis. Der Name ist hoistorisch entstanden, weil der Arzt Alois Alzheimer eine Form des Krankheitsbildes als erster wissenschaftlich ausführlich beschrieben hat. Er wußte natürlich damals weit weniger über die Zusammenhänge als wir heute. Und doch fehlen auch heute noch wichtige Kenntnisse.

Bei Alzheimer-Patienten sterben nach und nach Nervenzellen im Gehirn ab. Im Verlauf der Erkrankung schrumpft sie das Gehirn der Patienten um bis zu 20 Prozent. Durch den Verlust von Nervenzellen können Informationen nicht mehr richtig verarbeitet werden. Daher verlieren Alzheimer-Patienten wichtige kognitive Fähigkeiten. Typische Symptome der Krankheit sind: Orientierungslosigkeit, Sprachstörungen und Gedächtnisverlust, aber auch Veränderungen des Charakters.

Welche Veränderungen finden bei Alzheimer im Gehirn statt?

Am auffälligsten sind im Gehinr Verstorbener die Plaques um die Gehirnzellen/Neuronen. Dadurch werden die Verbindungen zu den anderen Neuronen unterbrochen. Die Hauptfunktion des Gehirns

Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?

Demenz ist der Oberbegriff für ein Krankheitsbild, in dessen Verlauf die Patienten geistige Funktionen und Fähigkeiten verlieren. Alzheimer ist eine Unterform der Demenz und zugleich ihre häufigste Form.

Wie viele Menschen in Deutschland sind von der Krankheit betroffen?

In Deutschland leben derzeit etwa 1,2 Millionen Demenzkranke. Etwa zwei Drittel davon haben wahrscheinlich Alzheimer. Die Krankheit tritt typischerweise nach dem 65. Lebensjahr auf. Es gibt deutlich mehr weibliche als männliche Demenz-Patienten in Deutschland, was mit der höheren Lebenserwartung von Frauen zusammenhängt.

Wie wird Alzheimer diagnostiziert?

Zunächst achtet der Arzt auf typische Alzheimer-Symptome wie Gedächtnisverlust und Orientierungslosigkeit, aber auch Persönlichkeitsveränderungen. Dazu wird oft der sogenannte "Mini-Mental-Status-Test" benutzt, mit dem kognitive Defizite festgestellt werden können. Der Arzt stellt dem Patienten verschiedene Aufgaben, um zum Beispiel seine Erinnerungsfähigkeit zu testen.

Um andere Erkrankungen auszuschließen, werden außerdem bestimmte Blutwerte bestimmt, sowie eine Röntgenaufnahme des Gehirns gemacht. Veränderungen im Gehirn werden bei Alzheimer allerdings oft erst in einem späten Stadium der Krankheit sichtbar. Einen zuverlässigen Labortest für Alzheimer gibt es noch nicht.

Wird Alzheimer vererbt?

Es ist noch nicht bewiesen, dass das möglich ist. Aber umgekehrt lässt es sich kaum ausschließen.

Wissenschaftlich ausgedrückt heißt das: Es gibt eine genetische Komponente beim Auftreten der Krankheit, als Ursache reicht diese aber nicht aus. Genetische Faktoren beeinflussen jedoch die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken. Bei circa 30 Prozent aller Betroffenen finden sich weitere Alzheimer-Patienten in der näheren Verwandtschaft.

Kann Alzheimer geheilt werden?

Bisher, 2011, muss leider "nein" geantwortet werden. Alzheimer/DVAT ist nicht heilbar. Es gibt kein Mittel, das den Prozess des Nervenabbaus rückgängig machen oder zumindest aufhalten könnte. Die Medizin setzt bei der Therapie von Alzheimer auf eine Kombination aus medikamentöser und nicht-medikamentöser Behandlung.

Die medikamentöse Frühbehandlung konzentriert sich auf die Verbesserung der Reizübertragung im Gehirn. In den letzten Jahren gab es beachtliche Fortschritte bei der Entwicklung von Medikamenten, die den Alzheimerprozess zumindest für einige Jahre verlangsamen, man hofft aufhalten oder verzögern kann.

Bei der nicht-medikamentösen Behandlung geht es um die Erhaltung und Förderung der verbliebenen geistigen Fähigkeiten, z.B. durch Bewegungstherapie. Zunehmend werden auch die Angehörigen in den Therapieprozess mit einbezogen. Deren Entlastung ist wichtig, da sie bei der Pflege schnell an ihre Grenzen kommen können.

Wo finden Betroffene und Angehörige Hilfe?

Altersbedingte Vergesslichkeit

(Altersbedingte), ja jede Vergesslichkeit ist zunächst ganz normal. Das Gehirn wählt aus - um der Informationsflut Herr zu werden – dabei passieren immer mal kleine Fehler. Sie wissen nicht mehr wie ihre Briefträgerin heißt. Sie vergessen, was sie im Keller eigentlich holen wollten, nachdem ....

Ein winziger Schritt zu dem, was im Fachjargon "Mild Cognitive Impairment" (MCI) ... all das ist normal. Und hat nichts mit der gefürchteten Krankheit zu tun.

weitere Fragen

Gibt es bestimmte Anzeichen für eine Alzheimer-Erkrankung? Wie häufig kommt Alzheimer vor?

Wie wird Alzheimer diagnostiziert?

Was sind die Ursachen?

Was passiert im Gehirn eines Alzheimer-Kranken?

Ist Alzheimer vererbbar?

Was hat Altern mit Alzheimer zu tun?

Gibt es Medikamente gegen die Krankheit?

Kann eine gesunde Lebensweise Alzheimer verhindern?

Verschiedene Medien

Horror und ähnliche Schlagzeilen

"Horror Demenz" und ähnliche Schlagzeilen? Es geht auch anders: Die empfehlenswerte Website Leidmedien.de (www.leidmedien.de) gibt viele Anregungen für Medienschaffende, wie Schubladen und Klischees in der Berichterstattung über Menschen mit Behinderung und/oder Erkrankung verhindert werden können und wie eine objektive Berichterstattung auch aussehen kann.

Es wird z. B. eingegangen auf: So gesehen

  • Beschreibungen mit fahlem Beigeschmack. Sie leidet an Muskelschwund. Adina B. aus Hamburg dazu: „Dieser Satz ist mir zu suggestiv. Durch die Wortwahl wird ein universelles Leiden unterstellt. Ich wünschte, Journalisten würden solche Worte nicht als leere Phrasen verwenden – und nur dann benutzen, wenn sie wirklich zur Situation passen. Das gilt auch für das unpassende Wort “Muskelschwund”. Ich sage lieber: Ich habe eine Muskelkrankheit.“
    • Lernt länger, versteht alles.
    • Über Behinderung lachen.
    • Lieber losbinden.
    • Mensch mit Lernschwierigkeiten.
    • Kein absolutes Nichts. "Leben in absoluter Dunkelheit" - Christian O. aus Hamburg: „Klar – draußen herrscht seit seiner Geburt auch eine immerwährende Sonnenfinsternis, die Lampen funktionieren nicht mehr und jegliche Lichtquellen sind versiegt. Dieser philosophisch anmutende Satz ist purer Nonsens, denn nur ein verschwindend geringer Teil aller Blinden sieht wirklich rein gar nichts. Doch wer sagt uns, dass dieses ‘Nichts’ wirklich die absolute Dunkelheit ist?”

Zitate u.ä. Fußnoten

<references />

Fachliche Literatur, Bücher aus Betroffenheit entstanden

  • Stella Braam: Ich habe Alzheimer. Wie die Krankheit sich anfühlt. Julius Beltz, 2007, 192 S. ISBN 9783407857637 (Vater und Tochter berichten gemeinsam über seine Erkrankung. )
  • Annette Bruhns, Beate Lakotta, Dietmar Pieper (Hrsg.): Demenz - Was wir darüber wissen, wie wir damit leben. Deutsche Verlags-Anstalt (Spiegelbuch), München, 2010. 304 Seiten. ISBN 978-3-421-04487-7 (20 Autoren zu ganz verschiedenen Aspekten. Rezensionen [xxxxx hier] und [xxxxx hier] )
  • Gatterer, A Croy: Leben mit Demenz. Springer-Verlag, Wien, 2005. 325 S. (Serviceteil für Deutschland, Österreich und die Schweiz)
  • Lisa Genova: Mein Leben ohne gestern. Lübbe Verlag, 317 Seiten. ISBN 9783785760161. Ein Roman (Geschichte der 50jährigen Harvard-Professorin Alice, die an Demenz erkrankt. Erst vergisst sie Termine , dann Teile ihres Lebens. Als sie eines Tages beim Joggen nicht mehr weiß, wo sie ist und wie es nach Hause geht, bekommt sie es mit der Angst zu tun.)
  • Isabella Heuser: Alzheimer und Demenz. Verlag Herder, 2010. 128 Seiten. ISBN 9783451061899
  • Michael Jürgs: Alzheimer. Spurensuche im Niemandsland. Verlag List, 2011. 351 Seiten. ISBN 3548600190
  • Jörn Klare: Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand. Suhrkamp Verlag; 250 Seiten; ISBN 3518464019 (Vom Wert des Lebens mit Demenz.)
  • Helga Rohra: Aus dem Schatten treten. Warum ich mich für unsere Recht als Demenzbetroffene einsetze. Mabuse-Verlag, 133 Seiten, 2. Auflage. 2012. ISBN 9783940529862 (Betroffene 54jährige Frau, Dt. AlzGesellschaft)
  • Video: Gast im Studio: Helga Rohra, Stimme der Demenzbetroffenen (Landesschau swr vom 5. Apr. 2012, 11 Min)
  • Martina Rosenberg: Mutter, wann stirbst du endlich? Wenn die Pflege der kranken Eltern zur Zerreißprobe wird. 256 Seiten, Blanvalet Verlag, 2012. ISBN 3764504684 (ttt-Video dazu, ARD, 16.12.12)
  • Sophie Rosentreter: Komm her, wo soll ich hin?
  • Gabriela Zander: Sind Sie meine Tochter?: Leben mit meiner alzheimerkranken Mutter. Verlag: rororo; 2. Auflage: 2006. ISBN 9783499621895

Siehe auch

Quellen

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