Buchhorn
Buchhorn ist der frühere Name der Stadt Friedrichshafen. Die am Nordostufer des Bodensees gelegene Stadt war über 400 Jahre, vom 13. Jahrhundert bis 1802/03, Reichsstadt. Der Reichsdeputationshauptschluss beendete die republikanische Ära, Buchhorn wurde dem Kurfürstentum Bayern zugesprochen. Jedoch kam die Stadt nur wenige Jahre später, 1810, vom Königreich Bayern an das Königreich Württemberg, und kurz darauf verfügte der württembergische König Friedrich I. von Württemberg 1811 die Fusionierung der Gemarkungen der Stadt Buchhorn und der Gemeinde Hofen, auf der auch der Bezirk des Klosters Hofen lag. Die neue Gemeinde übernahm das Stadtrecht Buchhorns und war als württembergischer Bodenseehafen konzipiert. Sie erhielt den Namen Schloss und Stadt Friedrichshafen, der Name Buchhorn geriet außer Gebrauch, die Bezeichnung Hofen blieb jedoch bis heute erhalten. Buchhorn war vor allem durch den Bodenseehandel geprägt worden, hatte jedoch eine wechselhafte Geschichte erlebt, in der sie oft zerstört wurde.
Für Buchhorn relevante historische Ereignisse - nach Jahr[Bearbeiten]
Von Altbuchhorn bis zur Auseinanderentwicklung von Buchhorn und Hofen
Wurzeln der Stadt reichen zurück bis zur Gründung des Alemannendorfs Alt-Buchhorn im 5. Jahrhundert. Vor 1241 erhielt Buchhorn die Stadtrechte, um 1275 wurde der Status einer Freien Reichsstadt bestätigt. 1800 v. Chr Bronzezeitliche Siedlung Um 400 Gründung von Alt-Buchhorn (entlang der heutigen Werastraße) durch die Alemannen. 837 Erste urkundliche Erwähnung von Buchhorn durch Meginfried in einer Urkunde über eine Schenkung an das Kloster St. Gallen: Actum in Buachihorn, publice Mehrfache Nennung als Gerichtsort der Linzgaugrafen. 872 Urkundliche Erwähnung von Buchhorn durch Folcharat: Actum in Puachthorn, publice 883 Urkundliche Erwähnung von Buchhorn durch Pruning: Actum in vico, qui dicitur Puochiorn publice 885 Urkundliche Erwähnung von Buchhorn durch Lozbert: Actum in loco, qui dicitur Puhihorn publice 886 Urkundliche Erwähnung von Buchhorn durch Enso: Actum in loco qui dicitur Buochihorn Um 1040 Niederlassung einer Linie des Bregenzer Grafenhauses in Buchhorn, Ausbau des Herrensitzes zur Burg. Um 1085 Stiftung eines Frauenklosters in der Grafenburg 1089 Erlöschen des Buchhorner Grafenhauses; Übergang des Besitzes an die Ravensburger Welfen Um 1100 Warenumschlagplatz vom Transport zu Lande aufs Wasser um die Handelsverbindungen über die Alpen nach Italien zu verbessern und auszubauen. Die Stadt bestand wohl nur aus wenigen Wohnhäusern, einem Lagerhaus, einem Wirtshaus, Pferdeställen und einem kleinen Markt. 1156 wurde am Ort der heutigen Nikolauskirche eine Kapelle errichtet.
Buchhorn im Wandel bis 1811 1291 Buchhorn von Leuten des Konstanzer Bischofs überfallen und ausgeplündert. 1348 Erstnennung einer jüdischen Gemeinde. 1349 Judenbrand - Ende der jüdischen Gemeinde. 1363 Verheerender Stadtbrand. 1434 Deutsche Kaiserkrone ist in Buchhorn in Verwahrung 1437 Die Stadt erwirbt das Recht, Todesurteile zu vollstrecken; dadurch völlige Reichsfreiheit. 1472 Kauf der benachbarten Herrschaft Eriskirch-Baumgarten Um 1475 Die Umgebung von Buchhorn wird Teil der österreichischen Landvogtei Schwaben. 1488 Buchhorn wird Mitglied des „Schwäbischen Bundes“. 1529-32 Reformatorische Strömungen im Buchhorner Rat. 1634 Viermonatige Besetzung der Stadt durch schwedische Soldaten 1643 Merian-Stich von Buchhorn 1755 Abschluss eines Salzvertrags mit Bayern; bayer. Salz wird über Buchhorn in die Schweiz vertrieben |
Ausgewählte historische Ereignisse[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Peter Renz: Friedrichshafen - Eine deutsche Stadt am See, Verlag Klöpfer & Meyer, Tübingen 2008, ISBN 9783940086167.
- Gustav Schwab, Karl August Klüpfel: Friedrichshafen, in: Wanderungen durch Schwaben. Wegweiser durch Würtemberg und Baden, 3. Auflage, Leipzig 1851, S. 216ff. (GoogleBooks)
- Georg Victor Schmid: Buchhorn, in: Die mediatisirten freien Reichsstädte Teutschlands, Frankfurt am Main 1861, S. 42–44. (GoogleBooks)