Landkreis Tettnang: Unterschied zwischen den Versionen

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#WEITERLEITUNG [[Kreis Tettnang]]
Der '''Landkreis Tettnang''', von 1938 bis 1945 '''Landkreis Friedrichshafen''', war ein [[Landkreis]] in [[Baden-Württemberg]], der im Zuge der [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973|Kreisreform am 1. Januar 1973]] aufgelöst wurde.
 
== Geographie ==
Der Landkreis Tettnang lag im Südosten [[Baden-Württemberg]]s. Seine Nachbarkreise waren im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Westen [[Landkreis Überlingen|Überlingen]], [[Landkreis Ravensburg|Ravensburg]], [[Landkreis Wangen|Wangen]] sowie der bayerische [[Landkreis Lindau (Bodensee)]]. Zusätzlich grenzte zwischen den Landkreisen Wangen und Lindau die [[Achberg|Exklave Achberg]], die bis zum 1. Januar 1969 zum  [[Landkreis Sigmaringen#Der „alte“ Landkreis Sigmaringen|Landkreis Sigmaringen]] gehörte, an. Im Süden bildete der [[Bodensee]] die natürliche Grenze.
 
Geographisch hatte er Anteil am Vorland des Bodensees.
 
== Geschichte ==
Das Gebiet des Landkreises Tettnang gehörte vor 1800 überwiegend zu [[Vorderösterreich]] und war dem Oberamt Tettnang zugeordnet. 1805 kam das Gebiet zum Königreich [[Bayern]] und 1810 zum Königreich [[Württemberg]], welches das Oberamt Tettnang fortführte. Ab 1810 gehörte das Oberamt Tettnang zur Landvogtei am Bodensee und ab 1818 zum [[Donaukreis]], der 1924 aufgelöst wurde. 1934 wurde das Oberamt in Kreis Tettnang umbenannt.
 
Am 1. Oktober 1938 wurde mit den endgültigen Kreisgrenzen der ''Kreis Friedrichshafen'' mit Kreisverwaltung in [[Friedrichshafen]] gebildet, die Gemeinde [[Schomburg (Wangen)|Schomburg]] wurde an den [[Landkreis Wangen|Kreis Wangen]] abgetreten
 
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Landkreis wieder in Landkreis Tettnang umbenannt und die Kreisverwaltung wieder nach [[Tettnang]] verlegt. Der Landkreis gehörte zum neuen Bundesland [[Württemberg-Hohenzollern]] und nach der Länderneugliederung 1952 im Südwesten zu [[Baden-Württemberg]] und dort zum [[Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern]].
 
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Tettnang aufgelöst. Sein Gebiet wurde mit dem größten Teil des benachbarten, ehemals badischen [[Landkreis Überlingen|Landkreises Überlingen]] zum neuen [[Bodenseekreis]] vereinigt, der damit [[Rechtsnachfolge]]r des Landkreises Tettnang wurde. [[Kreissitz]] des neuen Landkreises wurde [[Friedrichshafen]].
 
=== Einwohnerentwicklung ===
Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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== Politik ==
=== Landrat ===
Die [[Landrat (Deutschland)|Landräte]] des Landkreises Tettnang 1937–1972:
* 1937–1945: Erich Springer
* 1945{{0|–1921}}: Gustav Drautz (Amtsverweser)
* 1945{{0|–1921}}: [[Walter Bärlin]] (kommissarisch)
* 1945–1947: [[Konrad Stöhr]] (kommissarisch)
* 1947–1957: [[Emil Münch]]
* 1957–1972: [[Kurt Diez]]
 
Die Oberamtmänner von 1810 bis 1937 sind im Artikel [[Oberamt Tettnang]] dargestellt.
 
=== Wappen ===
Das [[Wappen]] des Landkreises Tettnang zeigte in Silber eine dreilatzige rote Fahne über einem gewellten blauen Schildfuß. Das Wappen wurde am 18. November 1957 durch das [[Innenministerium Baden-Württemberg]] verliehen.
 
Die Fahne steht für die Grafen von Montfort aus dem Hause der Pfalzgrafen von Tübingen, deren Gebiet auch das Kreisgebiet Tettnang umfasste. Der Wellenbalken soll den Bodensee versinnbildlichen.
 
Siehe auch → [[Liste der Wappen mit dem Emblem der Pfalzgrafen von Tübingen]]
 
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
Durch das Kreisgebiet führte keine [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahn]]. Daher wurde er nur durch die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 30|30]], [[Bundesstraße 31|31]], [[Bundesstraße 33|33]] und [[Bundesstraße 467|467]] sowie durch mehrere [[Landesstraße|Landes]]- und [[Kreisstraße]]n erschlossen.
 
== Städte und Gemeinden ==
Zum Landkreis Tettnang gehörten ab 1938 zunächst zwei Städte und elf Gemeinden.
 
Am 7. März 1968 stellte der [[Landtag von Baden-Württemberg]] die Weichen für eine [[Gemeindereform]]. Mit dem ''Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden'' war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Tettnang machte am 1. Dezember 1971 die Gemeinde Ailingen, die sich mit der Stadt [[Friedrichshafen]] vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig bis der Landkreis Tettnang 1973 aufgelöst wurde.
 
Größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Friedrichshafen, die seit 1. April 1956 [[Große Kreisstadt]] war, kleinste Gemeinde war Ettenkirch.
 
Die Städte und Gemeinden des Landkreises Tettnang ''vor'' der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören heute zum [[Bodenseekreis]].
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| [[Tettnang]], [[Stadt]] || [[Tettnang]] || align="right" | 7.050
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== Literatur ==
* Johann Daniel Georg von Memminger: ''Beschreibung des Oberamts Tettnang'', Cotta, Stuttgart 1838
* Werner von Matthey, Adolf Schahl: ''Die Kunstdenkmäler des Kreises Tettnang'', DVA, Stuttgart 1937
* Konrad Theiss, Hermann Baumhauer (Hrsg.): ''Der Kreis Tettnang und die Stadt Friedrichshafen'', Verlag Heimat und Wirtschaft, Aalen 1969 (Reihe „Heimat und Arbeit“)
 
{{Navigationsleiste Ehemalige Landkreise und kreisfreie Städte in Baden-Württemberg}}
 
[[Kategorie:Ehemaliger Landkreis in Baden-Württemberg|Tettnang]]
[[Kategorie:Politik (Bodenseekreis)]]
[[Kategorie:Tettnang]]

Version vom 20. August 2013, 22:45 Uhr

Der Landkreis Tettnang, von 1938 bis 1945 Landkreis Friedrichshafen, war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.

Geographie

Der Landkreis Tettnang lag im Südosten Baden-Württembergs. Seine Nachbarkreise waren im Uhrzeigersinn beginnend im Westen Überlingen, Ravensburg, Wangen sowie der bayerische Landkreis Lindau (Bodensee). Zusätzlich grenzte zwischen den Landkreisen Wangen und Lindau die Exklave Achberg, die bis zum 1. Januar 1969 zum Landkreis Sigmaringen gehörte, an. Im Süden bildete der Bodensee die natürliche Grenze.

Geographisch hatte er Anteil am Vorland des Bodensees.

Geschichte

Das Gebiet des Landkreises Tettnang gehörte vor 1800 überwiegend zu Vorderösterreich und war dem Oberamt Tettnang zugeordnet. 1805 kam das Gebiet zum Königreich Bayern und 1810 zum Königreich Württemberg, welches das Oberamt Tettnang fortführte. Ab 1810 gehörte das Oberamt Tettnang zur Landvogtei am Bodensee und ab 1818 zum Donaukreis, der 1924 aufgelöst wurde. 1934 wurde das Oberamt in Kreis Tettnang umbenannt.

Am 1. Oktober 1938 wurde mit den endgültigen Kreisgrenzen der Kreis Friedrichshafen mit Kreisverwaltung in Friedrichshafen gebildet, die Gemeinde Schomburg wurde an den Kreis Wangen abgetreten

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Landkreis wieder in Landkreis Tettnang umbenannt und die Kreisverwaltung wieder nach Tettnang verlegt. Der Landkreis gehörte zum neuen Bundesland Württemberg-Hohenzollern und nach der Länderneugliederung 1952 im Südwesten zu Baden-Württemberg und dort zum Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Tettnang aufgelöst. Sein Gebiet wurde mit dem größten Teil des benachbarten, ehemals badischen Landkreises Überlingen zum neuen Bodenseekreis vereinigt, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Tettnang wurde. Kreissitz des neuen Landkreises wurde Friedrichshafen.

Einwohnerentwicklung

Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 (Landkreis Friedrichshafen) 52.269
13. September 1950 52.368
Jahr Einwohnerzahlen
6. Juni 1961 74.132
27. Mai 1970 89.926

Politik

Landrat

Die Landräte des Landkreises Tettnang 1937–1972:

Die Oberamtmänner von 1810 bis 1937 sind im Artikel Oberamt Tettnang dargestellt.

Wappen

Das Wappen des Landkreises Tettnang zeigte in Silber eine dreilatzige rote Fahne über einem gewellten blauen Schildfuß. Das Wappen wurde am 18. November 1957 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.

Die Fahne steht für die Grafen von Montfort aus dem Hause der Pfalzgrafen von Tübingen, deren Gebiet auch das Kreisgebiet Tettnang umfasste. Der Wellenbalken soll den Bodensee versinnbildlichen.

Siehe auch → Liste der Wappen mit dem Emblem der Pfalzgrafen von Tübingen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn. Daher wurde er nur durch die Bundesstraßen 30, 31, 33 und 467 sowie durch mehrere Landes- und Kreisstraßen erschlossen.

Städte und Gemeinden

Zum Landkreis Tettnang gehörten ab 1938 zunächst zwei Städte und elf Gemeinden.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Tettnang machte am 1. Dezember 1971 die Gemeinde Ailingen, die sich mit der Stadt Friedrichshafen vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig bis der Landkreis Tettnang 1973 aufgelöst wurde.

Größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Friedrichshafen, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Ettenkirch.

Die Städte und Gemeinden des Landkreises Tettnang vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören heute zum Bodenseekreis.

frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohnerzahl
am 6. Juni 1961
Ailingen Friedrichshafen 2.948
Eriskirch Eriskirch 1.996
Ettenkirch Friedrichshafen 990
Friedrichshafen, Große Kreisstadt Friedrichshafen 37.148
Kehlen Meckenbeuren 2.594
Kressbronn am Bodensee Kressbronn am Bodensee 5.020
Langenargen Langenargen 4.217
Langnau Tettnang 1.795
Meckenbeuren Meckenbeuren 5.476
Neukirch Neukirch 1.778
Oberteuringen Oberteuringen 1.720
Tannau Tettnang 1.400
Tettnang, Stadt Tettnang 7.050

Literatur

  • Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang, Cotta, Stuttgart 1838
  • Werner von Matthey, Adolf Schahl: Die Kunstdenkmäler des Kreises Tettnang, DVA, Stuttgart 1937
  • Konrad Theiss, Hermann Baumhauer (Hrsg.): Der Kreis Tettnang und die Stadt Friedrichshafen, Verlag Heimat und Wirtschaft, Aalen 1969 (Reihe „Heimat und Arbeit“)

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