Die Eingemeindungen von 1910 und 1914
Dieser Beitrag wurde 2011 im Rahmen der Projektarbeiten zum 200-jährigen Stadtjubiläum von einem ehemaligen Schüler des Graf-Zeppelin-Gymnasiums in Friedrichshafen geschrieben.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm dann allerdings die Industrialisierung neue Dimensionen an. Besonders durch den Erfolg der Luftfahrt wurde die Wirtschaft in Friedrichshafen angekurbelt. Die Stadt wuchs an und hatte das dringende Bedürfnis zur Expansion. Aus diesem Grund erfolgten im Jahre 1910 die ersten Eingemeindungen, nämlich jene von Löwental und St. Georgen. Kritiker behaupteten, dass diese Eingemeindungen nur einem bestimmten Ziel dienen würden: der Gewinnung von zusätzlichen Steuerzahlern. Tatsächlich war es aber so, dass Friedrichshafen zu diesem Zeitpunkt weitaus wohlhabender war als Schnetzenhausen und somit auch fähig war notwendige Verbesserungen innerhalb der Gemeinden, z.B. der Infrastruktur, zu ermöglichen.
Bereits 1906 hatten in einer Versammlung die Bürger beider Parzellen einstimmig dem Eingemeindungsvorhaben zugestimmt. Drei Jahre später kam es dann zur endgültigen Einigung der Gemeindekollegien über den Eingemeindungsvertrag: St. Georgen und Löwental sowie ein Teil der Markung Trautenmühle gehörten nun zu Friedrichshafen. Als Ausgleich dafür, dass Schnetzenhausen nun Steuerzahler wegfielen, zahlte Friedrichshafen eine Summe von 23.000 Mark an die Gemeinde. Nachdem die Eingemeindungen schließlich 1910 von der Regierung genehmigt wurden, stand Friedrichshafens Ausdehnung nichts mehr im Wege.
Schon bald darauf war diese Ausdehnung aber nicht mehr genug: 1914 wurden deshalb auch Teile von Jettenhausen, Meistershofen und Waggershausen von Schnetzenhausen abgelöst und in Friedrichshafen eingemeindet. Insgesamt stand Friedrichshafen nun eine Markungsfläche von 1080 Hektar zur Verfügung.
Projektarbeiten des GZG zum 200-jährigen Stadtjubiläum: Kreis- und Gemeindereformen: Friedrichshafen und der Bodenseekreis