Demenzdorf
Ein dorfartig angelegtes modernes Pflegeheim für Demenzkranke in den Niederlanden
Vor knapp einem Jahr stellte der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding in Heidelberg die Idee in den Raum, ein 'Demenzdorf' im frei werdenden Patrick Henry Village der abziehenden US-Armee einzurichten. Doch davon hält die Altersforscherin Sonja Ehret bei einer Diskussionsrunde wenig.
Auslöser der Idee ist das Pflegehaus namens "Hogewey" in den Niederlanden.
Pro und Contra sollten dargestellt werden, wenn man über die Versorgung dementer Menschen in der deutschen Wirklichkeit nachdenkt
Beschreibung
In dem niederländischen Pflegedorf "Hogewey" im Südosten Amsterdams sollen demenzkranke Menschen einen möglichst normalen Alltag leben. Die Bewohner leben in kleine Gruppen in barrierefreien Wohngruppen zusammen. "Sie haben das Gefühl, dass sie selbständig sind", sagt die Pflegerin Clasina ter Bruggen. "Darum lassen wir sie die Dinge, die sie noch selbst können, hier auch machen - wie in einem gewöhnlichen Haushalt." Vor Ort gibt es einen Supermarkt, einen Friseur und ein Theater.
"Das Erleben 'Ich bin krank, liege in einem Krankenhaus und es geht mir schlecht' davon hat keiner etwas", sagt Yvonne van Amerongen vom Management in "Hogewey". "Darum versuchen wir genau das zu vermeiden." Gerade das positive Erleben, "es ist schön hier, ich gehöre hierher und habe gute Menschen um mich herum", führe dazu, dass die Patienten weniger Angst haben, ruhiger und weniger traurig sind.
In Weesp legt man außerdem auch viel Wert auf Bewegung. "Es gibt immer mehr Untersuchungen, die zeigen, dass man die Demenz zwar nicht heilen kann, Bewegung aber positiven Einfluss hat und die Krankheit langsamer verläuft", so die Physiotherapeutin Pauline Hulsman. Im Fitnesscenter mit speziell angefertigen Geräten machen alle Bewohner täglich bis zu 20 Minuten Sport.
Pro
Contra
Wie könnte die Abwägung aussehen?
Zitate
- "Jo Verhoeff ist eine fröhliche Frau, sie lächelt viel, sie bewegt sich gerne. Und sie ist eine vergessliche Frau. Seit die Demenz Teile ihres Gehirns lahmlegt, herrscht in ihrem Kopf Chaos. Die Vergangenheit ist zu einem dicken Klumpen verwachsen, manchmal spuckt die Erinnerung Momente aus, die etwas mit der Gegenwart zu tun haben, aber nicht unbedingt mit der Realität. "
- "Die Bewohner können sich in den Straßen frei bewegen, in der Sonne sitzen, durch den Regen spazieren, in andere Häuser gehen, die Türen sind offen. Hogewey bietet Freiheit in einem geschützten Raum. Wer selbst nicht mehr zurückfindet, wird von einem Betreuer zurückgebracht. Es gibt einen Supermarkt, wer das Bezahlen vergisst, kann trotzdem gehen, wer 14 Packungen Apfelmus in den Korb lädt, kann sie nach Hause bugsieren, und der Betreuer bringt sie später zurück."
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Siehe auch
Verschiedene Medien
Zitate u.ä. Fußnoten
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Weblinks
- http://www.vivium.nl/information_in_deutsch
- Fotostrecke: Reise in die Vergangenheit (spiegel.de)
- Verpleeghuis Hogewey
http://www.facebook.com/pages/Verpleeghuis-Hogewey/153113331428929
- bericht im weltspiegel jan. 2012: Hogewey, das Alzheimer-Dorf in den NL
- Alzheimer-Dorf, Autorin: Marion von Haaren
- Alles für den Augenblick. Ein Beitrag bei -Spiegel online- Aus Amsterdam berichtet Barbara Hans.
- Die Nöte von Angehörigen — leider erst um 22.25 Uhr bei 3sat
- Mehr als ich kann - Ein Film über den Pflegealltag im Verborgenen