Atmung

Aus Buergerwiki Bodensee
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In der Pflege wird das Wissen über die Zusammenhänge der Atmung oft unter der ATL Atmen behandelt.

Am Beginn der Einatmung (Inspiration) zieht sich das Zwerchfell etwas zusammen (und senkt sich dabei; = Bauch- oder Zwerchfellatmung). Die gleichzeitige Brustatmung besteht aus dem Anheben der Rippen. Dazu müssen sich die Zwischenrippenmuskeln verkürzen. Durch die beiden entgegengesetzten Bewegungen wird das flexible Lungengewebe aus einander gedehnt. Dadurch sinkt der Druck im (leeren) Lungengewebe. Luft kann durch die Luftröhre einströmen.

Bei größerem Sauerstoffbedarf (körperliche Anstrengungen) werden weitere Atemhilfsmuskeln benutzt. Die Brustmuskeln können den Brustkorb (die Rippen) noch weiter anheben. Die aufgestützen Arme können als feste Muskelposition diese Bewegung noch verstärken. Es kann noch mehr Luft eingeatmet werden.

Bei der Einatmung (der Sog-Wirkung) wird irgendwann der Moment erreicht, in dem der Sog nach innen und der Luftdruck außen um den Körper herum gleich hoch sind. Dann ist die Einatmung beendet (Druck-Volumen-Beziehung = Boyle-Mariottesches Gesetz in der Physik). Die Lunge ist weitgehend mit frischer Luft gefüllt. Mit der Luft in den Alveolen findet dabei der Gasaustausch mit den Gasanteilen im Blut statt, das langsam in Blutgefäßen in den Wänden um die Alveolen herum strömt.

Zur Ausatmung (Exspiration) entspannt und hebt sich wieder das Zwerchfell. Der knöcherne Brustkorb senkt sich zugleich; ebenfalls durch Entspannung der Zwischenrippen-Muskulatur. Das hat zur Folge, dass sich das elastische Lungengewebe zusammenzieht. Dabei wird die Luft in Richtung Mund ausgepresst. Reste der vorher eingeatmeten Luft bleiben aber immer in den Alveolen, Bronchien und der Luftröhre beim Ausatmen übrig.

Die Unterscheidung von Bauchatmung mit dem Zwerchfell bzw. Brustatmung versucht zu beschreiben, dass manche Menschen stärker durch Anspannen des Zwerchfells einatmen bzw. bei der Brustatmung die Arbeit des knöchernen Brustkorbs dabei stärker betont ist. Auf jeden Fall benutzt jeder Mensch zunächst beide Mechanismen gleichzeitig. Bewußt ist es dem Menschen möglich, eine der beiden Techniken (auch abwechselnd) stärker zu benützen. Bei der Geburtsvorbereitung von Schwangeren wird auf dieser Möglichkeit aufgebaut. Die Unterscheidung sagt also nicht, dass es normalerweise nur einen der beiden Atemtypen gibt. Mischformen sind das häufigste.

Atmung funktioniert ohne Bewußtsein, kann aber auch bewusst gesteuert werden.


Hinweis


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