Willy Kaldenbach

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Willy Kaldenbach (4.7.1915-26.10.1998)
wohl eine der wichtigsten Persönlichkeiten Friedrichshafens in der Nachkriegszeit, auch liebevoll und anerkennend „Big Willy“ genannt.

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Willy“ Kaldenbach wurde am 4. Juli 1915 in Höngen bei Aachen als elftes von zwölf Kindern (7 Jungen und 5 Mädchen) von Wilhelm Josef und Maria Theresia Kaldenbach geboren. Sein Vater Wilhelm Josef war Bergmann .
Seine Schullaufbahn schloß Willy Kaldenbach mit dem Abitur im Benediktsberg in Vaals/Holland ab. Anschließend folgte ein Theologiestudium in Maria-Laach und Eichstätt. Aus dem Kloster wurde er ins Militär eingezogen. Er diente im 2. Weltkrieg als Offizier hauptsächlich in Frankreich, später war er dann in Friedrichshafen stationiert. Hier lernte er seine spätere Frau Maria Wolfmaier kennen und blieb wegen ihr in Friedrichshafen. 1945 heirateten Willy und Maria Kaldenbach. Das Paar bekam zwei Kinder: Hans Peter (1946) und Christa (1952).
Nach dem Krieg begann er durch die Vermittlung seines Schwagers Hans Wolfmaier bei der FIF (Fahrzeuginstandsetzung Friedrichshafen), aus der sich später die Metallwerke Friedrichshafen entwickelten, zu arbeiten.Durch sein Verhandlungsgeschick und sein perfektes Französisch konnte er ein komplettes Ausbluten der Firma durch Reparationszahlung an Frankreich verhindern. Im Laufe seiner Karriere wurde er Geschäftsführer der Zeppelin-Metallwerke (1957 - 1985).Unter Kaldenbach wurde 1954 Zeppelin zum Caterpillar Exklusiv-Händler in Deutschland. Desweiteren war er zeitgleich Geschäftsführer des Luftschiffbau Zeppelin, der Zeppelin-Wohlfahrt und der Holzindustrie Meckenbeuren, sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Friedrichshafen.
Ebenfalls politisch aktiv war Willy Kaldenbach zudem als Mitbegründer (1948) der FWV (Freie Wählervereinigung) in Friedrichshafen. Er war ununterbrochen über acht Wahlperioden hinweg Mitglied des Gemeinderates Friedrichshafen. Von 1949 bis 1989 war er dort auch Fraktionsvorsitzender der FWV. Von 1951-1994 war er darüber hinaus auch Mitglied des Kreistags. 1993 wurde er zum Ehrenvorsitzenden der FWV gewählt.
Maßgeblich war er am Bau des Graf-Zeppelin-Hauses beteiligt. Er war treibende Kraft bei den Städtepartnerschaften mit Sarajevo, Saint Dié und Peoria.
Nicht vergessen werden darf sein Einsatz für die Kirche. Als überzeugter Katholik war er In der Kirchengemeinde St. Nikolaus im Kirchengemeinderat aktiv. Dort war er zweiter Vorsitzender, ebenso wie im Gesamtkirchengemeinderat Friedrichshafen (1974-1996). Für seine Verdienste wurde er 1981 mit der Ritter und Komturwürde des Päpstlichen Silvesterordens geehrt.
Auch das Sportgeschehen der Stadt Friedrichshafen hat Willy Kaldenbach stark geprägt. 1948 gründete er die Sportgemeinde Friedrichshafen, da alle alten Vereine von der französischen Besatzungsmacht verboten waren. 1949 konnte der VfB Friedrichshafen wieder gegründet werden. Willy Kaldenbach war von der Gründung an durchgehend bis 1988 erster Vorsitzender und machte den VfB zum größten Sportverein von Friedrichshafen und einem der größten des Landes. Zudem war er längere Zeit Vorsitzender des Sportkreis Bodensee.
Weitere Auszeichnungen die zeigen welch große Persönlichkeit Willy Kaldenbach war, sind das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1983), die Landesehrennadel, der Ehrenbrief und -ring der Stadt Friedrichshafen, sowie der Ehrenbrief für Verdienste um den Sport (1.2.1984).
Am 26 Oktober 1998 verstarb Willy Kaldenbach. Er hat die Geschicke der Stadt Friedrichshafen beeinflusst und gesteuert wie kaum sonst jemand und hatte dabei immer ein Ohr für die Sorgen und Nöte der Häfler. Ohne ihn wäre das heutige Friedrichshafen nicht denkbar.