Pflegeroboter

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Sind Pflegeroboter Utopie oder gibt es sie bereits?

  • Da ist z. B. der Transporteur ASIMO von Honda in Versionen 2004/2005, der bereits 34 Freiheitsgrade besitzt.
  • Aibo, der Roboterhund des japanischen Elektronikkonzerns Sony
  • Qrio, ebenfalls ein humanoider Roboter des japanischen Elektronikkonzerns Sony

Als Serviceroboter gelten Maschinen, die mittels einer Spracheingabe eines Menschen und der bei ihnen vorhandenen Sensoren und Programme "verstehen", dass sie z. B. eine Getränkeflasche aus der Küche ins Wohnzimmer transportieren sollen und dies erledigen. Bei Mißverständnissen oder Hindernissen brechen sie die Aufgabe evtl. in einer vorher definierten Form ab. Z. B. fahren sie in eine Warteposition und teilen durch den Lautsprecher oder Lichtsignale mit, dass sie auf eine andere Aufgabe warten.

Generell werden Roboter nach der VDI-Richtlinie 2860 für Industrie-Roboter als "universell einsetzbare Bewegungsautomaten mit mehreren Achsen, deren Bewegungen frei programmierbar und gegebenenfalls sensorgeführt sind" definiert. Sie sind in der Regel mit Greifern, Werkzeugen oder anderen Fertigungsmitteln ausrüstbar und können Handhabungs-, Transport- und/oder Fertigungsaufgaben nach einem einprogrammierten Schema lösen.

Entwicklungsschritte

Zum Beispiel der Care-O-bot 3® ist eine Entwicklung des Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart, Abteilung Robotersysteme. "Er kann perfekt bedienen", erzählt der Ingenieur Christopher Parlitz, der mit seinen Kollegen den hilfreichen Assistenten mitentwickelt hat. Rund 250.000 Euro kostet der Prototyp. Bei der jetzigen Version ist es nicht das Ziel, die Menschen zu pflegen. Vorstellbar wäre für ihn beispielsweise die Ausgabe von Essen oder der Transport von Akten. Damit könnte das Personal nach diesem Bericht von Routineaufgaben entlastet werden und sich intensiver um die Patienten kümmern.

Fernziel ist aber doch der Einsatz im Pflegebereich. Jedoch der Weg bis dahin ist noch sehr lang. Der erste Care-O-bot®-Prototyp wurde bereits 1998 entwickelt (Designentwurf: Katja Severin und Hans Nopper). Care-O-bot® 3 ist 2009 nun die neueste Generation dieser Entwicklungsserie. Als Zukunftsvision eines alltäglichen Haushaltsprodukts vereinigt er zahlreiche Innovationen aus den Bereichen Steuerung, Sensorik und Kinematik.

2004, ein nächster Zwischenschritt waren der männliche Roboter, "OSKAR" (Opel Systemkreation aus Rüsselsheim) und der weibliche Roboter, "MONA" (Multifunktionale Opel Navigatorin). Mona wurde vor allem im Modus "Führung zum Ausstellungsbereich" betrieben. Sie begrüßt die Besucher im Eingangsbereich und führt sie zum Ausstellungsbereich. Falls die Besucher dem Roboter nicht folgen, wird die Führung abgebrochen. Die mobilen Plattformen sind mit zwei motorisierten Rädern (Differentialantrieb), sowie drei Stützrollen ausgestattet. Sie fahren mit einer Geschwindigkeit von maximal 0,4 m/s. Diese Roboter wurden für den täglichen und ununterbrochenen Einsatz in einer Automobil-Ausstellung konstruiert. Acht 12V-Batterien erlaubten bereits eine durchgängige Betriebszeit von über zehn Stunden. Die Steuerungssoftware lief auf einem handelsüblichen Industrie-PC und ist in C++ und Python programmiert.

2009 wurde nun über die übernächste Robotergeneration, Care-O-bot 3, berichtet. Für Pflegepraktikerinnen ist es kaum vorstellbar, dass Geräte mit diesen Einschränkungen auf einer Station "Entlastungen" für das Personal oder die dort gepflegten Personen bieten können.

Vorteile eines Serviceroboters

Im Vergleich mit Menschen, werden als Fähigkeiten von Robotern hervorgehoben, dass sie in mehreren Punkten weit mehr leisten als der Mensch:

Personenerkennung in dunklen Räumen mit Hilfe von Infrarot- und Wärmebildkameras
Wahrnehmung kleinster Geräusche mit hochempfindlichen Mikrophonen möglich
evtl. Einsatz von 360-Grad-Kameras möglich (Übertragung ins Dienstzimmer)
Dokumentation von Unregelmäßigkeiten in Bild und Ton
Unbestechlichkeit und höchste Zuverlässigkeit
Keine Ermüdungserscheinungen (im Rahmen der jeweiligen Energieversorgung/Batterie)
Keine Nachlässigkeit durch Unterforderung oder Routine

Robbe Paro

Die Roboter-Robbe Paro ist eine Art Kuschel-Puppe für Senioren. Die Puppe fiepst, hat große dunkle Augen und ist mit einem kuscheligen weißen Kunstpelz überzogen. Seine Maße ähneln nicht zufällig einem Baby: 57 Zentimeter lang, 2,7 Kilogramm schwer. Die Batterien reichen aber nur für 1 bis 2 Stunden "Interaktion".

Paro soll dort Haustier sein, wo echte Haustiere evtl. verboten sind, wie in Krankenhäusern und Altenheimen. Außerdem unterstützt Paro angeblich die Therapie autistischer oder anderweitig behinderter Kinder. Paro soll entspannend und anregend zugleich sein ohne zu urinieren, mit Speichel ins Gesicht zu schlecken oder zu stinken. Die japanischen Erfahrungen berichten davon, dass die alten Menschen im Saal zunächst anteilslos und stumm vorm Fernseher sitzen. Sie starren, dösen und verdämmern den Tag. Der Roboter holt sie angeblich aus ihrer Versunkenheit. Durch die Interaktion mit dem künstlichen Haustier werde bei den alten Menschen etwas Stress und Angst abgebaut und zugleich soziales Verhalten angeregt. Der Paro-Erfinder Takanori Shibata stellte seine "Robbe" mit den fünf Sensoren für Licht, Lautstärke, Wärme und Berührung 2008 auf dem German-Japanese Summit on Mobile and Autonomous Robots im Rahmen der Hannover-Messe vor. Das Mikrofon und die Chips von Paro können bis zu 50 Stimmen unterscheiden. Damit sind sie doch fast schon konkurrenzfähig zur Pflegekraft.

Umgerechnet 2.836 Euro kostet der Plüschroboter inklusive eines Wartungsvertrags und einer Dreijahresgarantie. Künftige Versionen von Paro sollen etwas kleiner werden, so dass man die Robbe leichter mitnehmen kann und außerdem müsse die Laufzeit der Batterien noch verbessert werden. Auch in Europa wurde sie schon gsichtet: seit mehr als einem Jahr werden die Roboter in einem Altenstift in Baden-Baden erprobt. Die Zeitschrift Altenpflege berichtete darüber durchaus positiv: eine Pflegerin sagte danach "Seinem Charme kann man sich kaum entziehen."

Literatur dazu:

  • Holger Jenrich (2006): "Maschine mit Gefühl", in Altenpflege 11/2008, S. 44

Im Film

Der Film Robot & Frank (2012, USA, Regie Jake Schreier) zeigt einen älter werdender Einbrecher. Er bekommt von seinen Kindern einen Pflegeroboter geschenkt, damit er nicht so einsam ist. In diesem Pflegeroboter, der einem kleineren jap. Exemplar des Honda ASIMO nachempfunden ist, steckt allerdings noch eine Frau. Und dann gibt es im Film noch die Mann/Frau-Ebene.

DarstellerInnen sind Frank Langella, James Marsden, Liv Tyler, Susan Sarandon. (WP:en)

Weblinks

Siehe auch:

  • w:Kindchenschema|Kindchen-Schema (Artikel bei Wikipedia)


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