Kanton Schaffhausen
Der Kanton Schaffhausen ist ein Kanton in der Schweiz. Die Kantonshauptstadt des Kantons Schaffhausen ist Schaffhausen.
Karte des Kantons Schaffhausen[Bearbeiten]
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Der Kanton Schaffhausen ist der nördlichste Kanton der Schweiz. Mit Ausnahme eines kleinen Teils von Stein am Rhein (Vor der Brugg) und einem Fussweg von der Rheinbrücke von Schaffhausen nach Feuerthalen bis zum Wehr des Kraftwerkes Schaffhausen liegt der Kanton nördlich des Rheins, er ist fast ganz von der Bundesrepublik Deutschland umgeben und umgibt seinerseits die deutsche Exklave Büsingen am Hochrhein. Südlich grenzt der Kanton, hauptsächlich im Rhein, an die Kantone Zürich und Thurgau. Die gesamte Grenzlänge beträgt 185,4 km. Sie teilt sich wie folgt auf: Bundesrepublik Deutschland (inklusive Enklave Büsingen) 151,8 km, Kanton Zürich 23,2 km, Kanton Thurgau 10,4 km. Der komplizierte Grenzverlauf wurde durch territoriale Veränderungen im 18., 19. und 20. Jahrhundert mehrfach vereinfacht und angepasst.
Der Kanton ist in drei Teilgebiete aufgeteilt. Das Kantonsgebiet bei Stein am Rhein wird als Oberer Kantonsteil bezeichnet, jenes bei Rüdlingen/Buchberg als Unterer Kantonsteil.
Der Randen, ein Ausläufer des Jura, verleiht dem Kanton Schaffhausen einen hügeligen Charakter. Die Randenhöhen sind weitgehend mit Wald bedeckt. Deshalb ist der Kanton Schaffhausen neben dem Kanton Jura der waldreichste Kanton. Der höchste Punkt des Kantons liegt mit Vorlage:Höhe beim Hagen auf dem Randen. Der tiefste Punkt befindet sich am Rhein bei Buchberg auf einer Höhe von Vorlage:Höhe
Östlich des Randen folgt der ebenfalls hügelige Reiat.
Südlich des Randen liegt ein fruchtbares, flaches Tal, der Klettgau, welches vor über 50'000 Jahren durch den Urrhein geformt wurde. Im Klettgau wird vorwiegend Reb- und Ackerbau betrieben.
Die Hochebenen des Randen und Reiats werden durch mehrere, zum Teil steil abfallende Täler durchschnitten. Die wichtigsten Täler heissen: Bibertal, Freudental/Taal, Hemmentalertal/Hauental, Herblingertal, Merishausertal/Mühlental, Orserental, Wangental, Wutachtal.
Städte und Gemeinden des Kantons Schaffhausen[Bearbeiten]
Gemeinden[Bearbeiten]
Der Kanton besteht aus 26 Einwohnergemeinden. Sie organisieren sich im Rahmen von Verfassung und Gesetz selber, führen die ihnen vom Kanton übertragenen sowie die eigenen Aufgaben selbständig aus und können den kommunalen Steuerfuss autonom festlegen.
Da ausser den Gemeinden Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall viele Gemeinden sehr klein sind, bestehen Bestrebungen, diese zu grösseren Einheiten zusammenzufassen. Solche Bemühungen stossen allerdings besonders im Klettgau auf grossen lokalen Widerstand. Im neuen Jahrtausend sind folgende Gemeindefusionen zustande gekommen: Barzheim nach Thayngen (2004), Osterfingen nach Wilchingen (2005), Hemmental nach Schaffhausen (2009) sowie Altdorf, Bibern, Hofen und Opfertshofen nach Thayngen (2009). 1947 wurde bereits Buchthalen und 1964 Herblingen in die Stadt Schaffhausen eingemeindet.
Geschichte[Bearbeiten]
Am Fusse des Reiat bei Thayngen wohnten vor über 10'000 Jahren in der prähistorischen Wohnhöhle Kesslerloch die ersten Menschen im Kanton Schaffhausen.
Um ca. 3900 bis 3500 v. wurden im Gebiet Weier südlich von Thayngen Pfahlbauten errichtet. 2011 nahm die UNESCO die ehemalige Pfahlbausiedlung Weier mit 110 weiteren Fundstellen in 6 Alpenländern in das Inventar des UNESCO-Weltkulturerbes auf.
Zur Zeit der Römer führte eine Heeresstrasse durch das Gebiet des heutigen Kantons Schaffhausen. Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die römische Siedlung Iuliomagus (auch Juliomagus oder Iuliomago) gegründet, nahe der heutigen Ortschaft Schleitheim. Heute ist nur noch die Ausgrabung des öffentlichen Bades (Thermen) zugänglich.
Der heutige Kanton Schaffhausen war bis 1798 ein Stadtstaat, seine Aufzeichnungen beginnen 1045.
Die Stadt Schaffhausen entstand etwa um 1000 aufgrund ihrer speziellen geografischen Lage oberhalb des Rheinfalles. Schaffhausen wurde dadurch zu einem wichtigen Umschlagplatz in der Region. 1045 verlieh König Heinrich III. in Köln Graf Eberhard VI. von Nellenburg das Münzrecht für Schaffhausen.
In Schaffhausen fand im Jahr 1402 einer der ersten bekannten Hexenprozesse statt.
1411 trat die neue Zunftverfassung in Kraft. Für die nächsten 400 Jahre beherrschten die zehn Zünfte und zwei Gesellschaften das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben des Stadtstaats Schaffhausen.
Der Kanton geht auf das Herrschaftsgebiet der Stadt Schaffhausen zurück, die zur Zeit der Staufer Reichsstadt wurde. Mit dem Erwerb von Nieder- und Hochgerichtsbarkeiten über die Dörfer in der Umgebung begann der Aufbau des Stadtstaates, der 1501 Mitglied der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde. 1529 wurde die Reformation eingeführt. Durch Übernahme der Besitzungen der Klöster erfuhr der Stadtstaat eine entscheidende Ausdehnung. Bis 1798 war Schaffhausen ein Teil der Dreizehn Alten Orte der Eidgenossenschaft. Durch die Ereignisse der Französischen Revolution, dem Übergang zur Helvetischen Republik und der Mediationsverfassung wurde der Stadtstaat in seinem Fundament erschüttert. Das Hoheitsgebiet des Kantons Schaffhausen wurde im 18., 19. und 20. Jahrhundert durch territoriale Anpassungen erheblich verändert.
Die aktuell gültige Verfassung wurde 2002 erlassen und hat diejenige von 1876 ersetzt.
Filme[Bearbeiten]
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Literatur[Bearbeiten]
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