Hausnotrufdienst
Der Hausnotruf bietet alten oder kranken Menschen die Möglichkeit, im Bedarfsfall schnell per Knopfdruck Hilfe zu rufen. Es besteht aus einem Sender, der am Körper getragen wird und einer Basisstation mit Lautsprecher und Mikrofon.
Für alle die öfter allein zuhause sind und gesundheitlich eingeschränkt, zum Beispiel sturzgefährdet sind oder generell ein hohes Sicherheitsbedürfnis haben, für die kann ein Hausnotrufdienst interessant sein. Nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest sind die Dienstleistungen der Anbieter nicht durchgängig "gut" und keineswegs gleichartig. Verbraucher sollten Vergleiche anstellen. Der Hausnotrufdienst organisiert im Notfall Hilfe, informiert etwa je nach Situation und vertraglicher Regelung Angehörige, Hausarzt oder Rettungsdienst über die gewünschte Hilfe oder Unterstützung. Der "Notfall" kann auch nur ein Zustand sein, in dem man über Telefon Angehörige herbeirufen möchte, um nicht länger allein sein. Die Bandbreite der Notrufe ist sehr weit.
Wie funktioniert das ?
Für die Verbindung zur Notrufzentrale wird in der Wohnung der Kunden ein Gerät mit Freisprechanlage installiert. Dieses wird an die Stromversorgung und an die Telefondose (vom Festnetz) angeschlossen und kann dann jederzeit auf Knopfdruck eine Hör- und Sprechverbindung herstellen. Der Kunde trägt in der Wohnung oder im Garten einenFunksender bei sich zum Beispiel als Armband, Halskette oder Brosche. Mit dem Funksender kann man aus jedem Zimmer in der Wohnung einen Notruf auslösen. Ist der Alarm ausgelöst, erscheinen auf dem Computerbildschirm der Notrufzentrale sofort alle Daten des Notrufenden und es kann nachgefragt werden, worum es geht. Zu jeder Tageszeit. Dann kann z. B. die Tochter, ein Arzt oder eine Nachbarin informiert werden. Nötigenfalls auch die Feuerwehr oder ein Retungsdienst.
Kosten
Etwa 20 Euro im Monat kostet die Telefonverbindung zur Hilfe auf Knopfdruck.
Zusätzlich berechnen die Dienste meistens einmalige Anschlusskosten zwischen 10 und 78 Euro.
Wer von der Pflegekasse als pflegebedürftig anerkannt ist, kann bei der Teilnahme an einem Hausnotrufsystem unterstützt werden.
Zusätzliche Angebote können etwa sein:
- Schlüsselverwahrung,
- tägliche Okay-Meldung oder
- die Helfereinsätze von Mitarbeitern der Notrufzentrale. Sie sind von allen privat zusätzlich zu zahlen.
Test der Dienste
2011 prüfte die Stiftung Warentest zwölf Anbieter von Hausnotruf-Diensten in München und Berlin.
Nur drei von zwölf Hausnotrufdiensten schnitten dort mit "gut" ab, fünf nur mit "ausreichend". Das ist das ernüchternde Ergebnis des exemplarischen Tests. Hier einige Ergebnisse: SW, abgedruckt bei stern
Darauf kam es vor allem an: der Anbieter XYZ überzeugt mit seinem Kundenservice, der Beratung im Vorfeld und der Einrichtung des Hausnotrufs. Zudem meldte sich die Notrufzentrale relativ schnell und stellte konkrete Nachfragen, um die Notsituation der KundIn besser einschätzen zu können. Und um keine unnötigen Kosten entstehen zu lassen.
Hintergrund
- Hinter dem Wort Hausnotruf, Funkfinger oder Rufhilfe, Heimnotruf (Österreich), Seniorenalarm u. ä. verbergen sich technische Hilfen zum Absenden eines Notrufs an vorher festgelegte Adressaten, wenn es einer Person in einer Notsituation nicht mehr gelingt, ein "normales" Telefongespräch zu führen. Dazu kommen heute verschiedene Techniken in Frage. Derzeit die fortgeschrittenste Technik verwendet das GPS-Ortungssystem für Handys.
- Meistens ist jedoch der Auslöser des Alarms ein tragbarer Notrufsender, der einen Wählmechanismus am ganz normalen Festnetztelefon auslöst. Es kann sich dabei auch um einen Sensor handeln, der auf eine Sturzbewegung reagiert.
- Der Hausnotruf, den z. B. das örtliche DRK anbietet, ist nun schon ca. 25 Jahre alt, doch damals war die "Standleitung" von einer Wohnung zur Einsatzzentrale aufwändig und teuer. Heute gibt es wesentlich günstiger Möglichkeiten und die Zahl der Nutzer ist mindestens um den Faktor 10 angestiegen. So soll es in ca. 350 deutschen Städten mit ca. 350.000 Nutzerinnen und Nutzern geben. Ein Kostenübernahme durch die Pflege- oder Krankenversicherung ist in vielen Fällen möglich.
- Der Anschluss eines Hausnotrufsystems benötigt lediglich einen Telefon- und einen Stromanschluss.
- Nur drei von zwölf Hausnotrufdiensten im Großraum Berlin und München schnitten mit "gut" ab, dagegen fünf nur mit "ausreichend". Das ist das ernüchternde Ergebnis eines exemplarischen Tests .
Kosten
Da der Hausnotruf ein anerkanntes Pflegehilfsmittel darstellt, besteht bei einer Einstufung in eine der gesetzlichen Pflegestufen die Möglichkeit einer Kostenbeteiligung durch die Pflegeversicherung, weiterhin kann beim zuständigen Sozialamt die Übernahme der Teilnehmerbeträge beantragt werden.
Komponenten
- Der kleine, wasserdichte Handsender,am Handgelenk.
- Das Hausnotrufgerät mit Mikrophon und Lautsprecher.
- Die Notrufzentrale, die für schnelle Hilfe sorgt!
Weblinks / Quellen
- Hausnotrufsysteme: Schneller Draht zur Hilfe: [1]
- Hausnotruf der Malteser - Erklärung von Funktionsweise & Komponenten
- Leistungsbeschreibung Hausnotruf
Weblinks
- Drei sind gut. Im Test: Zwölf Hausnotrufdienste, darunter Wohlfahrtsverbände und private Anbieter. hefte test_09, 2011. Getestet wurden in Berlin und München:
- Arbeiter-Samariter-Bund, ASD Hausnotruf, D.S.P. & Hausnotruf, Deutsches Rotes Kreuz, Engelschutz, Johanniter-Unfall-Hilfe,
Malteser Hilfsdienst, Sicrona, Sonotel, Telecare24, Vitakt, WertVision.