Demenz und Bücher: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Artikel über '''Demenz und Bücher''' oder '''Demenz in der  Literatur''' will Bücher und deren Verfasserinnen vorstellen, die sich nicht auf wissenschaftliche Weise mit der Krankheit '''[[Demenz]]''' befassen sondern sie in freier Schilderung des Erlebten beschreiben. Auch der medizinische oder pflegerische Standpunkt ist bei den hier genannten Büchern nicht Zentrum der Schilderung. Man könnte sagen, die Autorinnen wählen einen stark [[emotion]]al geprägten Zugang zu dem, was Demenz aus einem Kranken und seiner Familie, seiner Umgebung macht. Denn die Demenz, genauer: die verschiedenen Formen von Demenz, ist eine komplexe [[neurologie|neuropsychologische]] Störung, die eine zunehmend starke [[Gedächtnis]]störung umfasst und dadurch die Eigenart einer [[Person]] verändert, vielleicht auch in Teilbereichen "verstärkt".  
Dieser Artikel über '''[[Demenz]] und Bücher''' oder '''Demenz in der  [[Literatur]]''' will Bücher und deren Verfasserinnen vorstellen, die sich nicht auf wissenschaftliche Weise mit der Krankheit '''[[Demenz]]''' befassen sondern sie in freier Schilderung des Erlebten beschreiben. Auch der medizinische oder pflegerische Standpunkt ist bei den hier genannten Büchern nicht Zentrum der Schilderung. Man könnte sagen, die Autorinnen wählen einen stark [[emotion]]al geprägten Zugang zu dem, was Demenz aus einem Kranken und seiner Familie, seiner Umgebung macht. Denn die Demenz, genauer: die verschiedenen Formen von Demenz, ist eine komplexe [[neurologie|neuropsychologische]] Störung, die eine zunehmend starke [[Gedächtnis]]störung umfasst und dadurch die Eigenart einer [[Person]] verändert, vielleicht auch in Teilbereichen "verstärkt".  


(Hinweise auf weitere Rezensionen der selben Titel oder auf andere Bücher sind erwünscht.)
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==Michael Jürgs==
==Michael Jürgs==
* Michael Jürgs: Alzheimer. Spurensuche im Niemandsland.'' Verlag List, 2011.  351 Seiten. ISBN 3548600190
* Michael Jürgs: ''Alzheimer. Spurensuche im Niemandsland.'' Verlag List, 2011.  351 Seiten. ISBN 3548600190
 
== Jörn Klare==
 
* Jörn Klare: ''Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand Vom Wert des Lebens mit Demenz.'' Suhrkamp Verlag; 250 Seiten; 17,95 Euro. ISBN 3518464019
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"Ich bin nicht deine Mutter", sagt die schwer demente Mutter.
 
"Wer bist du denn?", fragt der Sohn.
 
"Deine Schwiegermutter."
 
"Mhm. Könntest du dir eventuell vorstellen, dass ich dein Sohn bin?"
 
"Mhm. Auch möglich."
 
 
Es sind diese nur auf den ersten Blick komischen Dialoge, die Jörn Klares Buch "Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand" zu einem anrührenden Dokument über Demenz machen.
 
Der Autor erzählt die Krankengeschichte seiner bei Diagnose gerade einmal 70-jährigen Mutter. Er berichtet von ihren Ängsten, aber auch von seinen eigenen - und die sind am Anfang riesig: "Wir sie mich vergessen? Wird sie noch meine Mutter sein?"
 
Klare verkneift sich eine Schlüsselloch-Perspektive auf die große Katastrophe, die einen Erinnerungs- und Ich-Verlust für alle Beteiligten bedeutet. Er setzt auf Vielstimmigkeit. Die Mutter von einst kommt zu Wort, sie blickt zurück auf den Krieg, die Druckwellen im Keller und die Befreiung durch "schwarze Neger", die Weihnachtsfeste in der Mauerstraße Nr. 5.
 
Auszüge aus Pflegeberichten beleuchten nüchtern die mitunter konfliktgeladene Situation im Heim, dem die Mutter zu entfliehen sucht: "Da habe ich gemerkt, dass die Tür der Bewohnerin offen stand, diese selbst aber nicht im Bett lag. Dann habe ich die Polizei angerufen."
 
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== Helga Rohra ==
* Helga Rohra: ''Aus dem Schatten treten – Warum ich mich für unsere Rechte als Demenzbetroffene einsetze.'' Mabuseverlag, 2011. ISBN 978-3-940529-86-2 (Mit 54 Jahren erkrankt sie an einer Levy-Body-Demenz und berichtet erstaunlich gut gelaunt von ihrem Leben mit dem Vergessen.)


== Martin Suter ==
== Martin Suter ==
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===Marianne Musgrove===
===Marianne Musgrove===
* Marianne Musgrove: Als Opa alles auf den Kopf stelltevon Marianne Musgroveerschienen bei Beltz und Gelberg. 144 Seiten. ISBN 3407799713 [http://www.kinderbuch-couch.de/musgrove-marianne-als-opa-alles-auf-den-kopf-stellte.html Rezension] (bei kinderbuch-couch.de)
* Marianne Musgrove: ''Als Opa alles auf den Kopf stellte.'' Beltz und Gelberg. 144 Seiten. ISBN 3407799713 [http://www.kinderbuch-couch.de/musgrove-marianne-als-opa-alles-auf-den-kopf-stellte.html Rezension] (bei kinderbuch-couch.de)
 
===Dagmar H. Mueller, Verena Ballhaus===
===Dagmar H. Mueller, Verena Ballhaus===
* Dagmar H. Mueller (Autor), Verena Ballhaus (Illustrator): ''Herbst im Kopf: Meine Oma Anni hat Alzheimer.'' 2006. 32 S. ISBN 3219112609
* Dagmar H. Mueller (Autor), Verena Ballhaus (Illustrator): ''Herbst im Kopf: Meine Oma Anni hat Alzheimer.'' 2006. 32 S. ISBN 3219112609
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* Thomas Klatt (Regie): ''Alzheimer ohne Scham - Ein Mann stellt sich seiner Krankheit.'' Film aus D, 30 Min., 2010.
* Thomas Klatt (Regie): ''Alzheimer ohne Scham - Ein Mann stellt sich seiner Krankheit.'' [[Filme über das Altwerden|Film]] aus D, 30 Min., 2010.


*''Siehe auch:'' [[Diskussion:Demenz#Weitere Literatur|Weitere Literaturhinweise zum Thema - hier auf der Diskussionsseite]] bzw. bei den Krankheitsbeschreibungen
*''Siehe auch:'' [[Diskussion:Demenz#Weitere Literatur|Weitere Literaturhinweise zum Thema - hier auf der Diskussionsseite]] bzw. bei den Krankheitsbeschreibungen


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== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 4. Januar 2024, 11:57 Uhr

Dieser Artikel über Demenz und Bücher oder Demenz in der Literatur will Bücher und deren Verfasserinnen vorstellen, die sich nicht auf wissenschaftliche Weise mit der Krankheit Demenz befassen sondern sie in freier Schilderung des Erlebten beschreiben. Auch der medizinische oder pflegerische Standpunkt ist bei den hier genannten Büchern nicht Zentrum der Schilderung. Man könnte sagen, die Autorinnen wählen einen stark emotional geprägten Zugang zu dem, was Demenz aus einem Kranken und seiner Familie, seiner Umgebung macht. Denn die Demenz, genauer: die verschiedenen Formen von Demenz, ist eine komplexe neuropsychologische Störung, die eine zunehmend starke Gedächtnisstörung umfasst und dadurch die Eigenart einer Person verändert, vielleicht auch in Teilbereichen "verstärkt".

(Hinweise auf weitere Rezensionen der selben Titel oder auf andere Bücher sind erwünscht.)

Ursula Dette

  • Ursula Dette: Ein langer Abschied. Tagebuch. Verlag Die Feder, Wetzlar, 1990. ISBN 3-9802234-0-X

Der Verlauf der Alzheimer-Krankheit bei ihrer Mutter.


Arno Geiger

Zur Zeit des Buchs lebt der Vater von Arno Geiger in einem Pflegeheim. Davor wurde er sechs Jahre lang von seinen Kindern zuhause gepflegt.

Lisa Genova

  • : Mein Leben ohne gestern. Lübbe Verlag, 317 Seiten. ISBN 9783785760161. Ein Roman

Geschichte der 50jährigen Harvard-Professorin Alice, die an Demenz erkrankt. Erst vergisst sie Termine , dann Teile ihres Lebens. Als sie eines Tages beim Joggen nicht mehr weiß, wo sie ist und wie es nach Hause geht, bekommt sie es mit der Angst zu tun.

Michael Jürgs

  • Michael Jürgs: Alzheimer. Spurensuche im Niemandsland. Verlag List, 2011. 351 Seiten. ISBN 3548600190

Jörn Klare

  • Jörn Klare: Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand Vom Wert des Lebens mit Demenz. Suhrkamp Verlag; 250 Seiten; 17,95 Euro. ISBN 3518464019

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Helga Rohra

  • Helga Rohra: Aus dem Schatten treten – Warum ich mich für unsere Rechte als Demenzbetroffene einsetze. Mabuseverlag, 2011. ISBN 978-3-940529-86-2 (Mit 54 Jahren erkrankt sie an einer Levy-Body-Demenz und berichtet erstaunlich gut gelaunt von ihrem Leben mit dem Vergessen.)

Martin Suter

  • Martin Suter: Small World. Diogenes, Zürich, 1999, ISBN 3-257-23088-5

Die Krankengeschichte ist in einen Krimi eingeflochten. Der Krimi wurde mit Gérard Depardieu und Alexandra Maria Lara in den Hauptrollen 2010 verfilmt.

Richard Taylor

  • Taylor berichtet seit 10 Jahren von den Veränderungen, seit mit 58 bei ihm Demenz diagnostiziert wurde (Richard Taylor: My Story: Alzheimer’s From the Inside Out. engl., Website)

Für kleinere Kinder

Besprechungen in Zeit, 12, 2012, S. 44

Ulf Nilsson

  • Ulf Nilsson: „Als Oma seltsam wurde“ Illustrationen von Eva Eriksson. 40 Seiten. Moritz; 2. Auflage, 2009 ISBN 978-3895651960 (rezension in faz, 30.08.2008)

Der sechsjährige Enkel besucht regelmäßig donnerstags seine Großmutter. Doch diesmal ist alles anderes. Die Oma ist so seltsam: Sie erinnert sich nicht an den Namen des Enkelkindes, sondern nennt ihn John, wie ihren Sohn. Sie erkennt den Bäcker, der doch jeden Donnerstag kommt, nicht mehr und will weder Brot noch Kekse kaufen. Der kleine Junge ist zwar beunruhigt über das Verhalten der Großmutter, lässt sich jedoch bei seiner Aufgabe, sie zu bewachen, nicht beirren.

Begleitet wird die traurig-humorvolle Geschichte "Als Oma seltsam wurde" von den wunderbaren Bildern der schwedischen Illustratorin Eva Eriksson. Der Künstlerin gelingt es mit hellen Farben, die Stimmung des Buches nicht zu düster werden zu lassen. Besonders gelungen ist der wechselnde Gesichtsausdruck der alten Frau, an dem man die Verwirrtheit und später das Wiedererkennen kongenial ablesen kann.

Marianne Musgrove

  • Marianne Musgrove: Als Opa alles auf den Kopf stellte. Beltz und Gelberg. 144 Seiten. ISBN 3407799713 Rezension (bei kinderbuch-couch.de)

Dagmar H. Mueller, Verena Ballhaus

  • Dagmar H. Mueller (Autor), Verena Ballhaus (Illustrator): Herbst im Kopf: Meine Oma Anni hat Alzheimer. 2006. 32 S. ISBN 3219112609

Martin Baltscheit

  • Martin Baltscheit: Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor. 40 Seiten, Verlag Bloomsbury Kinderbücher & Jugendbücher, 2010. Deutsch, Englisch. ISBN 978-3827053978

Weitere Literatur

Das Wort Literatur wird hier als die schöngeistige Literatur, der Roman, die Lebensbeschreibung (Biographe), evtl. auch in Lied- oder Gedichtform, benutzt.

(Romane, Erfahrungsberichte über den Verlauf der Erkrankung, …
ABC… Sortiert nach den Namen der Autorinnen)

Vor 2010

  • Brenda Avadian: Die Zeit mit Dir. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2001, ISBN 3-404-61473-9.
  • Stefan Merril Block: Wie ich mich einmal in alles verliebte. Dumont, 2008
  • Stella Braam: Ich habe Alzheimer. Wie die Krankheit sich anfühlt. Julius Beltz, 2007, 192 S. ISBN 9783407857637 (Vater und Tochter berichten gemeinsam über seine Erkrankung)
  • Renate Demski: Die kleine Dame. Butzon und Bercker, Kevelaer 2002, ISBN 3-7867-8440-X.
  • Claus C. Fischer: Und vergib uns unsere Schuld. Commissaris van Leeuwens erster Fall., Ehrenwirth, München 2007, ISBN 3-431-03702-X (Krankheit der Frau des Kommissars, die ausführlich beschrieben und reflektiert wird)
  • Gerald Gatterer, Antonia Croy, Gabriela Neubauer, Michael Schmieder, Hans Georg Zapotoczky: Leben mit Demenz. Praxisbezogener Ratgeber für Pflege und Betreuung. Springer Verlag, Wien 2005, ISBN 3-211-00804-7
  • Isabella Heuser: Alzheimer und Demenz. Verlag Herder, 2010. 128 Seiten. ISBN 9783451061899
  • Tilman Jens: Demenz: Abschied von meinem Vater. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2009. ISBN 3-579-06998-5.
  • Edda Klessmann, Peter Wollschläger: Wenn Eltern Kinder werden und doch die Eltern sind. Die Doppelbotschaft der Altersdemenz. Verlag Hans Huber, Bern 1990, ISBN 3-456-81894-7.
  • Luree Miller: Langsam entgleiten. Droemer Knauer, München 1994, ISBN 3-426-75068-6
  • Cyrille Offermans: Warum ich meine demente Mutter belüge, aus dem Niederländischen von Walter Kumpmann, Verlag Antje Kunstmann, München, 2007. ISBN 978-3-88897-485-4
  • Richard Taylor: Alzheimer und Ich. «Leben mit Dr. Alzheimer im Kopf» Huber, Bern 2008. ISBN 3-456-84643-6. (Taylor leidet an einer Demenz in einem frühen Stadium, vermutlich des Alzheimer-Typs, und hat all seine Erfahrungen mit der Erkrankung beschrieben.)
  • Inga Tönnies: Abschied zu Lebzeiten. Wie Angehörige mit Demenzkranken leben. Bonn, 2007. 240 Seiten. ISBN 978-3-86739-007-1
  • Unbescheid, Margot: "Alzheimer. Das Erste-Hilfe-Buch" (Lebendiger Erfahrungsbericht. Was tun, wenn das normale Leben zu Ende ist.), Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2009, 159 Seiten, ISBN 978-3-579-06884-8.
  • Jan Wojnar: Die Welt der Demenzkranken: Leben im Augenblick. Verlag Vincentz, 2007. 173 Seiten. ISBN 3-87870-657-X
  • Gabriela Zander-Schneider Sind Sie meine Tochter? Leben mit meiner alzheimerkranken Mutter. Rowohlt Verlag, 2. Auflage 2009. ISBN 978-3-499-62189-5

weitere Buchtitel ab 2010 und danach

  • Gabi Winter (Autorin), Mehr Zeit für Kinder e.V. (Hrsg.): Warum legt Oma ihre Brille in den Kühlschrank? - Familienalltag mit Demenz. Frankfurt am Main, 2010. ISBN

In Zeitungen

Thimm erhielt 2009 dafür den renommierten Kisch-Preis für die beste Reportage des Jahres. Es werden dort zwei Paare vorgestellt, in deren Leben sich die Alzheimer-Krankheit einschleicht - wie sich alle Regeln, die Gefühlswelt ändern. (Druckversion, evtl. nein zum Drucken anklicken und dann lesen)

Siehe auch

  • Thomas Klatt (Regie): Alzheimer ohne Scham - Ein Mann stellt sich seiner Krankheit. Film aus D, 30 Min., 2010.


Weblinks


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