Pflegenotstand: Unterschied zwischen den Versionen

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In der deutschen professionellen Kranken- bzw. Alten-'''Pflege''' wird seit 1960 wiederholt dann von '''Pflegenotstand''' gesprochen, wenn der Personalbedarf der verschiedenen Gesundheitseinrichtungen nicht mit ausreichend ausgebildeten Fachkräften aus der Region gedeckt werden kann.
In der deutschen professionellen Kranken- bzw. Alten-'''Pflege''' wird seit 1960 wiederholt dann von '''Pflegenotstand''' gesprochen, wenn der Personalbedarf der verschiedenen Gesundheitseinrichtungen nicht mit ausreichend ausgebildeten Fachkräften aus der Region gedeckt werden kann.  


== Erste Anzeichen ==
== Erste Anzeichen ==
In  der Regel rufen nicht die verantwortlichen Leitungskräfte der  Einrichtungen oder "zuständige" Politiker den Pflegenotstand aus,  sondern Interessenvertretungen der Beschäftigten (wie die  [[Gewerkschaft]] verdi/ötv). Wer öffentlich einen Personalnotstand  bekennt, riskiert dabei der  "Schuldige" zu sein, der die Pfegeberufe in  der Öffentlichkeit ''herabsetzt''. Jedoch ist eine nachvollziehbare  Warnung vor Leistungsabbau im Gesundheitswesen bisher ein sehr  wirksamens politisches Mittel gewesen.


2010:  Gewerkschaftsverbände und Wohlfahrtsverbände haben in Hannover vor einem  Pflegenotstand in der Altenpflege gewarnt. Bei einem zusätzlichen  Bedarf von 53.400 Pflegenden bis zum Jahr 2030 und in den ambulanten  Diensten würden 26.000 zusätzliche Kräfte gebraucht. (nach Evangelische  Pressedienst)
In der Regel rufen nicht die verantwortlichen Leitungskräfte der Einrichtungen oder "zuständige" Politiker den Pflegenotstand aus, sondern Interessenvertretungen der Beschäftigten (wie die [[Gewerkschaft]] verdi/ötv). Wer öffentlich einen Personalnotstand bekennt, riskiert dabei der "Schuldige" zu sein, der die Pfegeberufe in der Öffentlichkeit ''herabsetzt''. Jedoch ist eine nachvollziehbare Warnung vor Leistungsabbau im Gesundheitswesen bisher ein sehr wirksamens politisches Mittel gewesen.  


=== Werbekampagnen ===
2010: Gewerkschaftsverbände und Wohlfahrtsverbände haben in Hannover vor einem Pflegenotstand in der Altenpflege gewarnt. Bei einem zusätzlichen Bedarf von 53.400 Pflegenden bis zum Jahr 2030 und in den ambulanten Diensten würden 26.000 zusätzliche Kräfte gebraucht. (nach Evangelische Pressedienst)  
Seit 1990  werden alle 4 bis 6 Jahre Medienkampagnen gestartet, die massiv  Interesse für die Pflegeausbildungen wecken sollen. Zumindest im  Ruhrgebiet berichten seit Mitte der 1990er Jahre Berufanfänger  durchgängig von ihren Schwierigkeiten, gesicherte Arbeitsverträge  abzuschließen. Angeboten werden Teilzeitverträge, Zeitverträge oder  Verträge, die schlechtere Bedingungen bieten als der eigentlich gültige  Tarifvertrag ([[Tarifflucht]]).


Gleichzeitig berichten Pflegedienstleitungen vielfach von großen Schwierigkeiten,  qualifiziertes und engagiertes Personal zu finden, und beklagen die hohe  ''[[Personalfluktuation]]''. Die ''[[Verweildauer im Beruf]]'' wird  immer wieder als zu kurz beschrieben.
=== Werbekampagnen ===


Wird der  Pflegenotstand nur aus der Sicht einer Einrichtung betrachtet, kann er  Auslöser einer nach unten gerichteten Spirale werden: Weil die Einrichtung zu wenig Personal beschäftigt, gerät sie (berechtigt) in  einen schlechten Ruf bei potentiellen Mitarbeitenden. Neue Mitarbeitende  sind trotz Werbeaufwand kaum zu gewinnen. Die Versorgungsqualität der Einrichtung sinkt weiter. Wer dort weiter arbeitet, trägt die Verantwortung bei auftretenden Fehlern.  Der Anreiz zum Stellenwechsel  steigt. Personalfluktuation bzw. das Ausmaß an vorhandenem Stammpersonal  können als ein Maßstab für Pflegequalität angesehen werden.
Seit 1990 werden alle 4 bis 6 Jahre Medienkampagnen gestartet, die massiv Interesse für die Pflegeausbildungen wecken sollen. Zumindest im Ruhrgebiet berichten seit Mitte der 1990er Jahre Berufanfänger durchgängig von ihren Schwierigkeiten, gesicherte Arbeitsverträge abzuschließen. Angeboten werden Teilzeitverträge, Zeitverträge oder Verträge, die schlechtere Bedingungen bieten als der eigentlich gültige Tarifvertrag ([[Tarifflucht]]).  


== Vorhersagbarkeit oder Naturereignis? ==
Gleichzeitig berichten Pflegedienstleitungen vielfach von großen Schwierigkeiten, qualifiziertes und engagiertes Personal zu finden, und beklagen die hohe ''[[Personalfluktuation]]''. Die ''[[Verweildauer im Beruf]]'' wird immer wieder als zu kurz beschrieben.  
Die  [[Demografie|demografische Entwicklung]] lässt ''auf Bundesebene'' mit  der Abnahme der Berufsanfänger so eine Situation nach 2010 wieder als sehr wahrscheinlich vorhersehen, wenn es nicht gelingt, zusätzlich zu  Ausbildungswilligen auch Wiedereinsteiger nach der Elternzeit für das  Berufsfeld zu werben.  


Regional können zusätzliche  Faktoren zu einer angespannten Situation beitragen, wie es am Beispiel  der Mietkosten der 1990er Jahre im Großraum München zu beobachten war.
Wird der Pflegenotstand nur aus der Sicht einer Einrichtung betrachtet, kann er Auslöser einer nach unten gerichteten Spirale werden: Weil die Einrichtung zu wenig Personal beschäftigt, gerät sie (berechtigt) in einen schlechten Ruf bei potentiellen Mitarbeitenden. Neue Mitarbeitende sind trotz Werbeaufwand kaum zu gewinnen. Die Versorgungsqualität der Einrichtung sinkt weiter. Wer dort weiter arbeitet, trägt die Verantwortung bei auftretenden Fehlern. Der Anreiz zum Stellenwechsel steigt. Personalfluktuation bzw. das Ausmaß an vorhandenem Stammpersonal können als ein Maßstab für Pflegequalität angesehen werden.  


Die [[WHO]] veröffentlicht immer wieder Zahlen, die weltweit einen Mangel  an qualifizierten Pflegekräften nachweisen. Es wird dabei von einem  ''[[caredrain]]'' gesprochen (analog zu ''braindrain''). Damit ist der  Abfluss benötigten Pflegepersonals aus "ärmeren" Heimatländern in  "reiche" Länder beschrieben, die sich die massenhafte Anwerbung von  ausländischen Pflegekräften leisten. Beispiel: Aus den Philippinen in  die USA: die US-amerikanischen Kliniken stellen die im Heimatland zu  Medizinern Ausgebildeten als Pflegekräfte ein.
== Vorhersagbarkeit oder Naturereignis? ==


== Debatte 2011 ==
Die [[Demografie|demografische Entwicklung]] lässt ''auf Bundesebene'' mit der Abnahme der Berufsanfänger so eine Situation nach 2010 wieder als sehr wahrscheinlich vorhersehen, wenn es nicht gelingt, zusätzlich zu Ausbildungswilligen auch Wiedereinsteiger nach der Elternzeit für das Berufsfeld zu werben.  
Unter  der Überschrift "Notstand in der Altenpflege" … im Jahr 2030) kam es  2011 zu einer gespensterhaften öffentlichen Diskussion: in der  Regierungskoalition soll es Überlegungen geben, die - wahrscheinlich mit  einem steigenden Beitragssatz verbundene - "Reform" der  [[Pflegeversicherung]] auf die Zeit nach der Bundestagswahl 2013 zu  verschieben. Mit den Zahlen künftig Pflegebedürftiger wird über die  Umfinanzierung der Beiträge zum Gesundheitswesen diskutiert. Die zu  geringe Zahl der jetzigen oder der künftig Pflegenden wird zwar erwähnt.  Aber die Veränderung dieser Zahlen ist nicht das Ziel der Debatte  sondern allein die Veränderung der Einzahlungen in die [[Gesetzliche  Sozialversicherung]]. Es sei unklar, auf welche Seite sich der neue  Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) schlage. Der  gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), sowie der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Gruppe, Stefan  Müller, fordern mit weiteren 20 "jungen" CDU-Abgeordneten die Einführung  eines Kapitalstocks, aus dem die Pflegekosten in Zukunft (teilweise)  bezahlt werden sollen. Zahlbar durch die jetzigen Versicherten - nicht  aus Steuermitteln und nicht durch die Arbeitgeber. (Interessanterweise  ein alter FDP-Vorschlag). "Die Pflege wird teurer, deshalb brauchen wir  die Kapitalrücklage", sagte Spahn. Was das mit der Anwerbung von  Pflegepersonal zu tun hat, ist schwer verständlich.


Die  Vorhersage von Experten, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis  2050 von heute 2,4 Millionen auf vier Millionen erhöhen wird und deshalb  im schlechtesten Fall der Beitragssatz in diesen vier Jahrzehnten von  heute 1,95 Prozent bis auf sieben Prozent des Bruttogehalts angehoben  werden muss, berücksichtigt jedoch keine anderen Veränderungen in der  Wirtschaft oder in der gesamten Europäischen  Union. Der Vorschlag kümmert sich zunächst nur um die Verlagerung der  Kosten weg von den Arbeitgebern und ihrem Anteil am Lohn (Lohnnebenkosten).
Regional können zusätzliche Faktoren zu einer angespannten Situation beitragen, wie es am Beispiel der Mietkosten der 1990er Jahre im Großraum München zu beobachten war.  


Die Behauptung, dass mehr als  jeder Dritte der Alten der Zukunft, statistisch gesehen, gepflegt werden  müssen, ist purer Kaffeesatz. Diesen Prozentsatz gibt vielleicht bei  den über 90jährigen, die gleichzeitig noch eine Demenz haben. Aber bei  den 80jährigen oder der gesamten Gruppe der RentnerInnen gab es solch  hohe Prozentzahlen der [[Pflegebedürftigkeit]] noch nie.
Die [[WHO]] veröffentlicht immer wieder Zahlen, die weltweit einen Mangel an qualifizierten Pflegekräften nachweisen. Es wird dabei von einem ''[[Caredrain]]'' gesprochen (analog zu ''braindrain''). Damit ist der Abfluss benötigten Pflegepersonals aus "ärmeren" Heimatländern in "reiche" Länder beschrieben, die sich die massenhafte Anwerbung von ausländischen Pflegekräften leisten. Beispiel: Aus den Philippinen in die USA: die US-amerikanischen Kliniken stellen die im Heimatland zu Medizinern Ausgebildeten als Pflegekräfte ein.  


=== Vorschläge für Maßnahmen zur Eindämmung des Pflegenotstands ===
== Debatte 2011  ==


Hartz-IV-Empfänger  sollen nach der Meinung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) künftig  auch als Pflegekräfte eingesetzt werden. Sie sehe nicht ein, dass  Pflegekräfte nur noch aus Osteuropa kommen sollten, wenn man 2,2  Millionen arbeitsfähige Transferempfänger habe. Sagt sie in einem  Interview mit der Bild am Sonntag.  
Unter der Überschrift "Notstand in der Altenpflege" … im Jahr 2030) kam es 2011 zu einer gespensterhaften öffentlichen Diskussion: in der Regierungskoalition soll es Überlegungen geben, die - wahrscheinlich mit einem steigenden Beitragssatz verbundene - "Reform" der [[Pflegeversicherung]] auf die Zeit nach der Bundestagswahl 2013 zu verschieben. Mit den Zahlen künftig Pflegebedürftiger wird über die Umfinanzierung der Beiträge zum Gesundheitswesen diskutiert. Die zu geringe Zahl der jetzigen oder der künftig Pflegenden wird zwar erwähnt. Aber die Veränderung dieser Zahlen ist nicht das Ziel der Debatte sondern allein die Veränderung der Einzahlungen in die [[Gesetzliche Sozialversicherung]]. Es sei unklar, auf welche Seite sich der neue Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) schlage. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), sowie der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Gruppe, Stefan Müller, fordern mit weiteren 20 "jungen" CDU-Abgeordneten die Einführung eines Kapitalstocks, aus dem die Pflegekosten in Zukunft (teilweise) bezahlt werden sollen. Zahlbar durch die jetzigen Versicherten - nicht aus Steuermitteln und nicht durch die Arbeitgeber. (Interessanterweise ein alter FDP-Vorschlag). "Die Pflege wird teurer, deshalb brauchen wir die Kapitalrücklage", sagte Spahn. Was das mit der Anwerbung von Pflegepersonal zu tun hat, ist schwer verständlich.  


Der Deutsche  Pflegerat (DPR) hält diesen Schritt für „politisch falsch und  gefährlich“. Für die Pflegefachkräfte seien die Äußerungen der Kanzlerin  ein Schlag ins Gesicht gewesen. Für den Präsidenten des Bundesverbands  privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) Bernd Meurer klang dies nach  Zwangsrekrutierung, ein falscher Weg, Die Gewerkschaft Verdi wies auf die realen Pläne der schwarz-gelben Koalition hin, am Ende des Jahres  die Förderung der Umschulung zur Altenpflege durch die [[Arbeitsagentur]] zu streichen.
Die Vorhersage von Experten, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 von heute 2,4 Millionen auf vier Millionen erhöhen wird und deshalb im schlechtesten Fall der Beitragssatz in diesen vier Jahrzehnten von heute 1,95 Prozent bis auf sieben Prozent des Bruttogehalts angehoben werden muss, berücksichtigt jedoch keine anderen Veränderungen in der Wirtschaft oder in der gesamten Europäischen Union. Der Vorschlag kümmert sich zunächst nur um die Verlagerung der Kosten weg von den Arbeitgebern und ihrem Anteil am Lohn (Lohnnebenkosten).  
*Weblink dazu: [http://www.1a-krankenversicherung.de/nachrichten/pflegerat-kritisiert-plaene-der-bundeskanzlerin-9979 pflegerat-kritisiert-plaene-der-bundeskanzlerin,] 7. September 2010 und [http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.nsf/0/A327871C6A820F0FC1257796003A1B4C  Deutscher Pflegerat - DPR entsetzt über Äußerung von Merkel.]  Berlin, 6. September 2010


Vielleicht ein  Mißverständnis, weil für den Pflegerat prinzipiell nichts gegen den  Einsatz von Hartz-IV-Empfängern in der Pflege spricht. Dazu müssten  allerdings erst die notwendigen Voraussetzungen durch eine Umschulung  geschaffen werden. Nett und kommunikativ zu sein, reiche nicht aus.
Die Behauptung, dass mehr als jeder Dritte der Alten der Zukunft, statistisch gesehen, gepflegt werden müssen, ist purer Kaffeesatz. Diesen Prozentsatz gibt vielleicht bei den über 90jährigen, die gleichzeitig noch eine Demenz haben. Aber bei den 80jährigen oder der gesamten Gruppe der RentnerInnen gab es solch hohe Prozentzahlen der [[Pflegebedürftigkeit]] noch nie.  


==== Diverse Vorschläge ====
=== Vorschläge für Maßnahmen zur Eindämmung des Pflegenotstands  ===
*  Erhöhung der Attraktivität des Berufs u. a. durch bessere Bezahlung,  gesicherte Freizeit durch Einführung der [[5-Tage-Woche]] - damit wird  der Beruf auch für Späteinsteiger attraktiver
* Einstellung von  Hilfskräften, die nachqualifiziert werden sollen (immer wieder ein  Argument für die [[Krankenpflegehilfe]]-Ausbildung)
* Einstellung von Fachkräften aus anderen Ländern (''es kamen kleinere "Wellen" aus Nationalchina, Indien, den Philippinen, Landesteilen des ehemaligen Jugoslawiens'')
*  Umstrukturierungen des Gesundheitswesens, die den Personalbedarf senken  (z. B. Ausweitung der [[Sozialstationen]], Kürzung der  durchschnittlichen Verweildauer der Patienten - Bettenabbau,  Krankenhausbedarfsplanung und ihre Folgen)
* Durch Maßnahmen,  die den Berufsausstieg von Pflegekräften verzögern oder verhindern  sollen, z. B. Maßnahmen gegen Überforderung durch zu hohe und ständige  Arbeitsbelastungen.


*  Bremen: Die dortige  Arbeitnehmerkammer fordert bessere Arbeitsbedingungen in der ambulanten  Pflege. Die Lage der Beschäftigten in den ambulanten Pflegediensten  Bremens hat sich einer neuen Untersuchung zu Folge verschlechtert. Die  Bremer Arbeitnehmerkammer kritisiert den steigenden Druck auf das  Pflegepersonal. Der Geschäftsführer der Arbeitnehmerkammer, Hans Endl,  erklärte am 21.03.2006, man dürfe aus Kostengründen nicht an Aus- und  Fortbildungen sparen, denn eine qualitativ hochwertige Pflege könne auch  zur Entlastung der kommunalen Haushalte  beitragen.
Hartz-IV-Empfänger sollen nach der Meinung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) künftig auch als Pflegekräfte eingesetzt werden. Sie sehe nicht ein, dass Pflegekräfte nur noch aus Osteuropa kommen sollten, wenn man 2,2 Millionen arbeitsfähige Transferempfänger habe. Sagt sie in einem Interview mit der Bild am Sonntag.  
*Weblink dazu: [http://www.arbeitnehmerkammer.de/bremen  Arbeitnehmerkammer Bremen]


== Weltweiter Pflegenotstand ==
Der Deutsche Pflegerat (DPR) hält diesen Schritt für „politisch falsch und gefährlich“. Für die Pflegefachkräfte seien die Äußerungen der Kanzlerin ein Schlag ins Gesicht gewesen. Für den Präsidenten des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) Bernd Meurer klang dies nach Zwangsrekrutierung, ein falscher Weg, Die Gewerkschaft Verdi wies auf die realen Pläne der schwarz-gelben Koalition hin, am Ende des Jahres die Förderung der Umschulung zur Altenpflege durch die [[Arbeitsagentur]] zu streichen.
Der weltweite  Mangel an Pflegekräften ist einerseits auf einen Mangel an Ausbildungsplätzen zurückzuführen, andererseits auf Abwanderung von  medizinischem Personal in reichere Länder, eine zunehmende Migration auch von Pflegekräften — das wird zum Teil unter der Bezeichnung ''Care Drain''
---- diskutiert. Der International Council of Nurses (ICN) und andere Organisationen z B unter [http://www.bibliomed.de/cps/rde/xchg/bibliomed/hs.xsl/90_18354.htm weltweiter Pflegenotstand - Internationaler ICN-Gipfel 2010 in Genf]


==Die konkrete Überlastungsanzeige ==
*Weblink dazu: [http://www.1a-krankenversicherung.de/nachrichten/pflegerat-kritisiert-plaene-der-bundeskanzlerin-9979 pflegerat-kritisiert-plaene-der-bundeskanzlerin,] 7. September 2010 und [http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.nsf/0/A327871C6A820F0FC1257796003A1B4C Deutscher Pflegerat - DPR entsetzt über Äußerung von Merkel.] Berlin, 6. September 2010
In einer konkreten Sitauation kann es notwendig sein, eine ''Überlastungsanzeige'' abzugeben.  
Eine '''Überlastungsanzeige''' ist in der Regel eine schriftliche Information an die [[Pflegedienstleitung]] bzw. den [[Arbeitgeber]] über Arbeitsbedingungen, die zu Schäden der anderen Vertragspartei - also Patienten, alten Menschen, etc. - führen können bzw. absehbar dazu führen. Pflegekräfte sind dazu nicht nur berechtigt, sondern nach § 15 und § 16 des [[Arbeitsschutzgesetz]]es sogar verpflichtet, ihren Arbeitgeber auf mögliche Schädigungen oder Gefährdungen des Patienten hinzuweisen. Die Stellung als [[Erfüllungsgehilfe]] macht die Information zur Pflicht (nach dem [[BGB]]). Die Anzeige dient dazu, den Arbeitgeber auf organisatorische Mängel rechtzeitig hinzuweisen, so dass dieser sie noch ausräumen kann. Stellt der Arbeitgeber nach Kenntnisnahme der Information die Mängel nicht unverzüglich ab, ist er für daraus resultierende Schäden mitverantwortlich.


Dabei bleibt die Verpflichtung der anzeigenden [[Arbeitnehmer]] weiter erhalten, ihre Arbeit mit größtmöglicher Sorgfalt zu erledigen. Strafbare Handlungen werden dadurch nicht entschuldigt.
Vielleicht ein Mißverständnis, weil für den Pflegerat prinzipiell nichts gegen den Einsatz von Hartz-IV-Empfängern in der Pflege spricht. Dazu müssten allerdings erst die notwendigen Voraussetzungen durch eine Umschulung geschaffen werden. Nett und kommunikativ zu sein, reiche nicht aus.  


Die Information von Patienten oder Bewohnern über eine bevorstehende Leistungsminderung ist nicht Gegenstand der Überlastungsanzeige. Erfolgt diese Information direkt durch Beschäftigte ohne einen Auftrag durch den Arbeitgeber, kann dies evtl. zum Vorwurf der Geschäftsschädigung führen.
==== Diverse Vorschläge  ====


=== Rechtlich zu bedenken ===
*Erhöhung der Attraktivität des Berufs u. a. durch bessere Bezahlung, gesicherte Freizeit durch Einführung der [[5-Tage-Woche]] - damit wird der Beruf auch für Späteinsteiger attraktiver
Nach § 15 bzw. § 16 Arbeitsschutzgesetz sind Arbeitnehmer verpflichtet, ihrem Arbeitgeber eine Überlastung anzuzeigen, wenn daraus eine Gefährdung der eigenen Gesundheit, Sicherheit oder der von anderen Personen entstehen kann:
*Einstellung von Hilfskräften, die nachqualifiziert werden sollen (immer wieder ein Argument für die [[Krankenpflegehilfe]]-Ausbildung)
*§ 15 (1): Die  Beschäftigten sind verpflichtet, nach ihren Möglichkeiten so wie gemäß  der Unterweisung und Weisung des Arbeitgebers für ihre Sicherheit und  Gesundheit bei der Arbeit Sorge zu tragen. Entsprechend Satz (1) haben  die Beschäftigten auch für die Sicherheit und Gesundheit der Personen  Sorge zu tragen, die von ihren Handlungen oder Unterlassungen bei der  Arbeit betroffen sind.
*Einstellung von Fachkräften aus anderen Ländern (''es kamen kleinere "Wellen" aus Nationalchina, Indien, den Philippinen, Landesteilen des ehemaligen Jugoslawiens'')
*§ 16 (1): Die  Beschäftigten haben dem Arbeitgeber oder dem zuständigen Vorgesetzten  jede von ihnen festgestellte unmittelbare erhebliche Gefahr für die  Sicherheit und Gesundheit […] unverzüglich zu melden.
*Umstrukturierungen des Gesundheitswesens, die den Personalbedarf senken (z. B. Ausweitung der [[Sozialstationen]], Kürzung der durchschnittlichen Verweildauer der Patienten - Bettenabbau, Krankenhausbedarfsplanung und ihre Folgen)  
*Durch Maßnahmen, die den Berufsausstieg von Pflegekräften verzögern oder verhindern sollen, z. B. Maßnahmen gegen Überforderung durch zu hohe und ständige Arbeitsbelastungen.


===  Wann eine Überlastungsanzeige abzugeben? ===
*Bremen: Die dortige Arbeitnehmerkammer fordert bessere Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege. Die Lage der Beschäftigten in den ambulanten Pflegediensten Bremens hat sich einer neuen Untersuchung zu Folge verschlechtert. Die Bremer Arbeitnehmerkammer kritisiert den steigenden Druck auf das Pflegepersonal. Der Geschäftsführer der Arbeitnehmerkammer, Hans Endl, erklärte am 21.03.2006, man dürfe aus Kostengründen nicht an Aus- und Fortbildungen sparen, denn eine qualitativ hochwertige Pflege könne auch zur Entlastung der kommunalen Haushalte beitragen.
Der Zeitpunkt zur Abgabe einer solchen, möglichst schriftlichen Erklärung ist spätestens dann gegeben, wenn die Übersicht über die zu leistende  Arbeit verloren gegangen  und  aus eigener Kraft dem Anzeigenden die Abarbeitung nicht mehr möglich ist.
*Weblink dazu: [http://www.arbeitnehmerkammer.de/bremen Arbeitnehmerkammer Bremen]


Es ist sehr empfehlenswert, sich im Vorfeld mit Kollegen und nach Möglichkeit mit dem [[Betriebsrat], der Mitarbeiter- oder der [[Personalvertretung]] zu besprechen.
== Weltweiter Pflegenotstand ==


=== Mitteilen: Wann können Überlastungen auftreten? Mögliche Folgen? ===
Der weltweite Mangel an Pflegekräften ist einerseits auf einen Mangel an Ausbildungsplätzen zurückzuführen, andererseits auf Abwanderung von medizinischem Personal in reichere Länder, eine zunehmende Migration auch von Pflegekräften — das wird zum Teil unter der Bezeichnung ''Care Drain'' diskutiert. Der International Council of Nurses (ICN) und andere Organisationen z B unter [http://www.bibliomed.de/cps/rde/xchg/bibliomed/hs.xsl/90_18354.htm weltweiter Pflegenotstand - Internationaler ICN-Gipfel 2010 in Genf]
Überlastung kann z.B. bei längerfristigen Krankheits- oder anderen Vertretungen sowie bei einem über dem Durchschnitt liegenden Arbeitspensum auftreten.
 
Typische Situationen sind stark reduzierte Mitarbeiterzahl bzw. die hohe [[Arbeitsbelastung]] durch ungeplante Personalausfälle, akuter Mehraufwand (z. B. Notfälle, zusätzliche Aufnahmen, Umzüge) oder durch seit Wochen unbesetzte Stellen bei hohem Arbeitsanfall.
== Die konkrete Überlastungsanzeige  ==
 
In einer konkreten Sitauation kann es notwendig sein, eine ''Überlastungsanzeige'' abzugeben. Eine '''Überlastungsanzeige''' ist in der Regel eine schriftliche Information an die [[Pflegedienstleitung]] bzw. den [[Arbeitgeber]] über Arbeitsbedingungen, die zu Schäden der anderen Vertragspartei - also Patienten, alten Menschen, etc. - führen können bzw. absehbar dazu führen. Pflegekräfte sind dazu nicht nur berechtigt, sondern nach § 15 und § 16 des [[Arbeitsschutzgesetz]]es sogar verpflichtet, ihren Arbeitgeber auf mögliche Schädigungen oder Gefährdungen des Patienten hinzuweisen. Die Stellung als [[Erfüllungsgehilfe]] macht die Information zur Pflicht (nach dem [[BGB]]). Die Anzeige dient dazu, den Arbeitgeber auf organisatorische Mängel rechtzeitig hinzuweisen, so dass dieser sie noch ausräumen kann. Stellt der Arbeitgeber nach Kenntnisnahme der Information die Mängel nicht unverzüglich ab, ist er für daraus resultierende Schäden mitverantwortlich.
 
Dabei bleibt die Verpflichtung der anzeigenden [[Arbeitnehmer]] weiter erhalten, ihre Arbeit mit größtmöglicher Sorgfalt zu erledigen. Strafbare Handlungen werden dadurch nicht entschuldigt.
 
Die Information von Patienten oder Bewohnern über eine bevorstehende Leistungsminderung ist nicht Gegenstand der Überlastungsanzeige. Erfolgt diese Information direkt durch Beschäftigte ohne einen Auftrag durch den Arbeitgeber, kann dies evtl. zum Vorwurf der Geschäftsschädigung führen.
 
=== Rechtlich zu bedenken  ===
 
Nach § 15 bzw. § 16 Arbeitsschutzgesetz sind Arbeitnehmer verpflichtet, ihrem Arbeitgeber eine Überlastung anzuzeigen, wenn daraus eine Gefährdung der eigenen Gesundheit, Sicherheit oder der von anderen Personen entstehen kann:
 
*§ 15 (1): Die Beschäftigten sind verpflichtet, nach ihren Möglichkeiten so wie gemäß der Unterweisung und Weisung des Arbeitgebers für ihre Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Sorge zu tragen. Entsprechend Satz (1) haben die Beschäftigten auch für die Sicherheit und Gesundheit der Personen Sorge zu tragen, die von ihren Handlungen oder Unterlassungen bei der Arbeit betroffen sind.
*§ 16 (1): Die Beschäftigten haben dem Arbeitgeber oder dem zuständigen Vorgesetzten jede von ihnen festgestellte unmittelbare erhebliche Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit […] unverzüglich zu melden.
 
=== Wann eine Überlastungsanzeige abzugeben?  ===
 
Der Zeitpunkt zur Abgabe einer solchen, möglichst schriftlichen Erklärung ist spätestens dann gegeben, wenn die Übersicht über die zu leistende Arbeit verloren gegangen und aus eigener Kraft dem Anzeigenden die Abarbeitung nicht mehr möglich ist.
 
Es ist sehr empfehlenswert, sich im Vorfeld mit Kollegen und nach Möglichkeit mit dem [[Betriebsrat], der Mitarbeiter- oder der [[Personalvertretung]] zu besprechen.
 
=== Mitteilen: Wann können Überlastungen auftreten? Mögliche Folgen? ===
 
Überlastung kann z.B. bei längerfristigen Krankheits- oder anderen Vertretungen sowie bei einem über dem Durchschnitt liegenden Arbeitspensum auftreten. Typische Situationen sind stark reduzierte Mitarbeiterzahl bzw. die hohe [[Arbeitsbelastung]] durch ungeplante Personalausfälle, akuter Mehraufwand (z. B. Notfälle, zusätzliche Aufnahmen, Umzüge) oder durch seit Wochen unbesetzte Stellen bei hohem Arbeitsanfall.
 
Arbeiten werden zum Teil unerledigt bleiben. Dies könnten folgende Aufgaben sein:
 
*berufsfremde Tätigkeiten wie ...
*Ausbildungsaufgaben wie...
*Verwaltungsarbeiten wie...


Arbeiten werden zum Teil unerledigt bleiben. Dies könnten folgende Aufgaben sein:
* berufsfremde Tätigkeiten wie ...
* Ausbildungsaufgaben wie...
* Verwaltungsarbeiten wie...
kurz: Arbeiten die nicht notwendig sind. Es können auch pflegerische Arbeiten leiden.  
kurz: Arbeiten die nicht notwendig sind. Es können auch pflegerische Arbeiten leiden.  
* Einschränkung pflegerischer Maßnahmen wie zum Beispiel [[duschen]]/[[bad]]en, Anleitungen zum Erhalt von Fähigkeiten (aktivierende Pflege).
* Reduzierung therapeutischer Maßnahmen wie [[Prophylaxe]]n.


Die Beschäftigten haben alles in ihrer Kraft liegende zu tun, Schäden möglichst zu vermeiden. Es ist ihnen nicht zuzumuten, auszuwählen, welche Schädigungen sie Patienten zufügen oder durch Unterlassen herbeiführen.
*Einschränkung pflegerischer Maßnahmen wie zum Beispiel [[Duschen]]/[[Bad]]en, Anleitungen zum Erhalt von Fähigkeiten (aktivierende Pflege).
*Reduzierung therapeutischer Maßnahmen wie [[Prophylaxe]]n.
 
Die Beschäftigten haben alles in ihrer Kraft liegende zu tun, Schäden möglichst zu vermeiden. Es ist ihnen nicht zuzumuten, auszuwählen, welche Schädigungen sie Patienten zufügen oder durch Unterlassen herbeiführen.  


=== Berücksichtige: Was könnte Abhilfe bringen? ===
=== Berücksichtige: Was könnte Abhilfe bringen? ===
* Zusätzliche (versetzte, eingestellte) Arbeitskräfte
* Bettensperrung, Aufnahmesperre
* Verlegung von Patienten oder Bewohnern in andere Einrichtungen
* Verschiebung von einzelnen Arbeitsprozessen auf andere Abteilungen, Mitarbeiter oder einen späteren Zeitpunkt


Darüber haben die jeweiligen Leitungskräfte zu entscheiden.
*Zusätzliche (versetzte, eingestellte) Arbeitskräfte
*Bettensperrung, Aufnahmesperre
*Verlegung von Patienten oder Bewohnern in andere Einrichtungen
*Verschiebung von einzelnen Arbeitsprozessen auf andere Abteilungen, Mitarbeiter oder einen späteren Zeitpunkt


Es kann gefragt werden, ob von unter Druck arbeitenden Pflegenden noch erwartet werden kann, dass sie auf so etwas hinweisen. Aber jedenfalls sollte ein Hinweis über den Zeitraum gegeben werden, die es evtl. noch bis zum "Untergang" braucht.
Darüber haben die jeweiligen Leitungskräfte zu entscheiden.  


=== Was sollte in die Überlastungsanzeige aufgenommen werden? ===
Es kann gefragt werden, ob von unter Druck arbeitenden Pflegenden noch erwartet werden kann, dass sie auf so etwas hinweisen. Aber jedenfalls sollte ein Hinweis über den Zeitraum gegeben werden, die es evtl. noch bis zum "Untergang" braucht.  
Unbedingt sollte die Art der Überlastung und der Grund ihres Entstehens klar aufgezeigt werden.  Der Grund des Organisationsmangels sollte konkret benannt werden.
Es ist darauf hin zu weisen, dass Fehler nicht  auszuschließen sind und dass um Abhilfe gebeten wird. Der Hinweis an den Arbeitgeber, dass er nun in seiner Organisationspflicht steht, ist diesem vielleicht hilfreich.


Man sollte ausdrücklich darauf hinweisen, dass auch weiterhin alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um eine Gefährdung der Patienten/ Bewohner zu vermeiden.
=== Was sollte in die Überlastungsanzeige aufgenommen werden?  ===


Die Reaktion der Leitungskräfte auf eine Überlastungsanzeige ist in der Regel heftig. Es empfiehlt sich im Vorfeld wirklich alle denkbaren Ressourcen zu mobilisieren. Es ist schon vorgekommen, dass MitarbeiterInnen nur wegen einer Überlastungsanzeige eine Kündigung angedroht wurde. Um die Folgen für die Einzelnen abzuschwächen wäre es sehr hilfreich, wenn eine gemeinsame Aktion eines Teams in Absprache mit der Personalvertretung möglich wäre.
Unbedingt sollte die Art der Überlastung und der Grund ihres Entstehens klar aufgezeigt werden. Der Grund des Organisationsmangels sollte konkret benannt werden. Es ist darauf hin zu weisen, dass Fehler nicht auszuschließen sind und dass um Abhilfe gebeten wird. Der Hinweis an den Arbeitgeber, dass er nun in seiner Organisationspflicht steht, ist diesem vielleicht hilfreich.  


=== Literatur dazu ===
Man sollte ausdrücklich darauf hinweisen, dass auch weiterhin alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um eine Gefährdung der Patienten/ Bewohner zu vermeiden.  
* Martina Weber: ''50 Fragen zur sogenannten Überlastungsanzeige in Pflegeeinrichtungen.'' Brigitte Kunz Verlag, 2011. 108 Seiten. ISBN 978-3-89993-763-3


== Filme, Videos und TV-Sendungen zum Thema ==
Die Reaktion der Leitungskräfte auf eine Überlastungsanzeige ist in der Regel heftig. Es empfiehlt sich im Vorfeld wirklich alle denkbaren Ressourcen zu mobilisieren. Es ist schon vorgekommen, dass MitarbeiterInnen nur wegen einer Überlastungsanzeige eine Kündigung angedroht wurde. Um die Folgen für die Einzelnen abzuschwächen wäre es sehr hilfreich, wenn eine gemeinsame Aktion eines Teams in Absprache mit der Personalvertretung möglich wäre.


*    [http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=6881640  Video: Fachkräftemangel?] Qualifizierte Bewerber werden durch niedrige  Bezahlung oder die Arbeitsbedingungen abgeschreckt. ARD -  Plus-Minus-Beitrag vom (6 Min.)
=== Literatur dazu  ===
* zdf -  [http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,2387349,00.html  Fernsehbericht.reportage] vom 23. Oktober 05 - Thema '''Wer will denn  schon ins Heim? Pflegenotstand in Deutschland'''. Viele Einzelbeiträge z  B ''Pflegestufe Null'', Vom harten Pflegealltag zu Hause; ''Danuta aus  Polen ist illegal.'' ''Wieviel ist zumutbar? Wie sich die  Unterhaltspflicht berechnet'' zum Thema "Elternunterhalt". Pflegekosten  verteilen sich auf mehrere Säulen.


* zdf-Fernsehbericht.reportage vom 23. Oktober 05(Link s. u.)
*Martina Weber: ''50 Fragen zur sogenannten Überlastungsanzeige in Pflegeeinrichtungen.'' Brigitte Kunz Verlag, 2011. 108 Seiten. ISBN 978-3-89993-763-3
 
== Filme, Videos und TV-Sendungen zum Thema  ==
 
*[http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=6881640 Video: Fachkräftemangel?] Qualifizierte Bewerber werden durch niedrige Bezahlung oder die Arbeitsbedingungen abgeschreckt. ARD - Plus-Minus-Beitrag vom (6 Min.)
*zdf - [http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,2387349,00.html Fernsehbericht.reportage] vom 23. Oktober 05 - Thema '''Wer will denn schon ins Heim? Pflegenotstand in Deutschland'''. Viele Einzelbeiträge z B ''Pflegestufe Null'', Vom harten Pflegealltag zu Hause; ''Danuta aus Polen ist illegal.'' ''Wieviel ist zumutbar? Wie sich die Unterhaltspflicht berechnet'' zum Thema "Elternunterhalt". Pflegekosten verteilen sich auf mehrere Säulen.
 
*zdf-Fernsehbericht.reportage vom 23. Oktober 05(Link s. u.)<!--
*  Der [http://www.daserste.de/scheibenwischer/default.asp  ard-Scheibenwischer] (Eigentlich eine Kabarettsendung, Jonas, Richling,  Schramm) hatte in einem Themen-Schwerpunkt "Altern in der Republik" am  21. Januar 06 ziemlich zugelangt. Der Begründer dieser Sendung D.  Hildebrandt war zu Gast (nicht selbst im Pflegeheim, aber offenbar sehr  betroffen von einigen Beobachtungen).
*  Der [http://www.daserste.de/scheibenwischer/default.asp  ard-Scheibenwischer] (Eigentlich eine Kabarettsendung, Jonas, Richling,  Schramm) hatte in einem Themen-Schwerpunkt "Altern in der Republik" am  21. Januar 06 ziemlich zugelangt. Der Begründer dieser Sendung D.  Hildebrandt war zu Gast (nicht selbst im Pflegeheim, aber offenbar sehr  betroffen von einigen Beobachtungen).


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:möchte eine Lanze für die Pflegeheime brechen. Das ev.  Altenhilfezentrum aus B ist ein ganz hervorragendes Heim! Ihr Mann ist  dort seit 2,5 Jahren und sie kann nur sagen, die Fürsorge dort ist  phantastisch.
:möchte eine Lanze für die Pflegeheime brechen. Das ev.  Altenhilfezentrum aus B ist ein ganz hervorragendes Heim! Ihr Mann ist  dort seit 2,5 Jahren und sie kann nur sagen, die Fürsorge dort ist  phantastisch.
:Ihre Mutter ist in einer kleinen Pflegeeinrichtung,  in der sie sich sehr, sehr wohl fühlt. .... Doch die Heimaufsicht will  das Heim schließen. Frau T. versteht nicht warum.  
:Ihre Mutter ist in einer kleinen Pflegeeinrichtung,  in der sie sich sehr, sehr wohl fühlt. .... Doch die Heimaufsicht will  das Heim schließen. Frau T. versteht nicht warum.  
:hat ein Jahr  einen älteren Herrn im Heim begleitet. Die Zustände waren katastrophal.  Ihrer Erfahrung nach ist der Patient im Heim eine Nummer.  
:hat ein Jahr  einen älteren Herrn im Heim begleitet. Die Zustände waren katastrophal.  Ihrer Erfahrung nach ist der Patient im Heim eine Nummer.
--->
 
== Literatur ==
 
*Breitscheidel Markus: Abgezockt und totgepflegt. Alltag in deutschen Pflegeheimen. Berlin: Econ 2005. ISBN 3-430-11572-8 . ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Breitscheidel Verweis bei de.wikipedia]''.
*Buttler Günter, Herder-Dorneich Philipp u.a. (1985)&nbsp;: Wege aus dem Pflegenotstand. Ordnungspolit. Prinzipien einer reform der pflegesicherung alter Menschen. Nomos, Baden-Baden.
*Drieschner Frank: Ende ohne Gnade. Die Intensivmedizin lässt Willenlose leiden. Die Altenpflege lässt Hilflose verkommen. Doch die Gesellschaft verdrängt das grausige Geschehen in Kliniken und Pflegeheimen. Sie fürchtet Krankheit mehr als den Verlust der Würde. In&nbsp;: [http://zeus.zeit.de/text/2004/29/Pflegenotstand DIE ZEIT 29/2004]
*Fussek Claus, Sven Loerzer: Alt und abgeschoben -Der Pflegenotstand
*Güntert Bernhard; Orendi Bennina; Weyermann Urs (1989): Die Arbeitssituation des Pflegepersonals - Strategien zur Verbesserung. Huber, Bern. (''Kanton Bern, Krankenhauspersonal, Belastung Zufr. Die klass. Untersuchung zur Pers.-Verweildauer im deutschspr. Raum. Nicht mehr lieferbar.'')
*Kulbe Simone (1990): Der "Pflegenotstand" an Krankenhäusern. Eine Untersg. aus motivationstheoretischer Sicht. DKZ 6/1990, Beilage S. 1-19
*Landau K (Hrsg., 1991): Arbeitsbedingungen im Krankenhaus und Heim. München, BayStaatsmfAFS, 637 S.
*Markus Katrin (1992): Pflegenotstand und wozu er führen kann. A.pfl. wird wegen körperlicher Mißhandlung von Bew. verurteilt. In: Altenpflege 8/92, 509-514 (Dokumentation eines Urteils)
*Unruh Trude (Hrsg, 1989): Tatort Pflegeheim. Zivildienstleistende berichten. Klartext, Essen. ISBN 3-88474-441 -0 16 . 203 Seiten
*Windisch M u. a. (1995): Arbeitssituation in ambulanten Diensten und Belastungen für die Pflegerlnnen. in Häusl Pflege 1/95 14-20.(Studie in 1992, n=84 Beschäftigten aus 17 einrichtg.)
*Wittig H (1990): Anlage einer Studie zur Motivation von Altenpflegepesonal. In: Dt.GfG Altern zwischen Hoffnung und Verzicht. Prävention • Rehabilitation • Irreversibilität. XVIII. Jahrestagung, Lübeck, Sept. 1990. S. 294-295
*Zimber Andreas, Weyerer Siegfried (1999): [[Arbeitsbelastung]] in der Altenpflege. Vlg. für angewandte Psychol., Göttingen(Hogrefe). ISBN 3801712109 . 315 Seiten.
*Brigitte Zellhuber: Altenpflege - ein Beruf in der Krise? Eine empirische Untersuchung der Arbeitssituation sowie der Belastungen von Altenpflegekräften im Heimbereich. Kuratorium Deutsche Altershilfe: Köln, 2005 - Reihe: thema, Band 199. 219 Seiten. ISBN 3-935299-59-1 .
 
=== Zitate, Quellen  ===
 
*Originalartikel (zum Absatz Debatte 2011): [http://www.sueddeutsche.de/politik/parlamentarier-pochen-auf-reform-junge-unionspolitiker-meutern-gegen-hinhaltetaktik-bei-der-pflege-1.1127040 ''Junge Unionspolitiker meutern gegen Hinhaltetaktik bei der Pflege''.] In Süddeutsche Ztg. vom 2. Aug. 2011


== Literatur==
== Weblinks  ==
*  Breitscheidel Markus: Abgezockt und totgepflegt. Alltag in deutschen  Pflegeheimen. Berlin: Econ 2005. ISBN 3-430-11572-8 .  ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Breitscheidel Verweis bei  de.wikipedia]''.
* Buttler Günter, Herder-Dorneich Philipp u.a.  (1985) : Wege aus dem Pflegenotstand. Ordnungspolit. Prinzipien einer  reform der pflegesicherung alter Menschen. Nomos, Baden-Baden.
*  Drieschner Frank: Ende ohne Gnade. Die Intensivmedizin lässt Willenlose  leiden. Die Altenpflege lässt Hilflose verkommen. Doch die Gesellschaft  verdrängt das grausige Geschehen in Kliniken und Pflegeheimen. Sie  fürchtet Krankheit mehr als den Verlust der Würde. In :  [http://zeus.zeit.de/text/2004/29/Pflegenotstand DIE ZEIT 29/2004]
* Fussek Claus, Sven Loerzer: Alt und abgeschoben -Der Pflegenotstand
*  Güntert Bernhard; Orendi Bennina; Weyermann Urs (1989): Die  Arbeitssituation des Pflegepersonals - Strategien zur Verbesserung.  Huber, Bern. (''Kanton Bern, Krankenhauspersonal, Belastung Zufr. Die  klass. Untersuchung zur Pers.-Verweildauer im deutschspr. Raum. Nicht  mehr lieferbar.'')
* Kulbe Simone (1990): Der "Pflegenotstand" an  Krankenhäusern. Eine Untersg. aus motivationstheoretischer Sicht. DKZ  6/1990, Beilage S. 1-19
* Landau K (Hrsg., 1991): Arbeitsbedingungen im Krankenhaus und Heim. München, BayStaatsmfAFS, 637 S.
*  Markus Katrin (1992): Pflegenotstand und wozu er führen kann. A.pfl.  wird wegen körperlicher Mißhandlung von Bew. verurteilt. In: Altenpflege  8/92, 509-514 (Dokumentation eines Urteils)
* Unruh Trude  (Hrsg,  1989): Tatort Pflegeheim. Zivildienstleistende berichten. Klartext,  Essen. ISBN 3-88474-441 -0 16 . 203 Seiten
* Windisch M u. a.  (1995): Arbeitssituation in ambulanten Diensten und Belastungen  für die  Pflegerlnnen. in Häusl Pflege 1/95 14-20.(Studie in 1992, n=84  Beschäftigten aus 17 einrichtg.)
* Wittig H (1990): Anlage einer  Studie zur Motivation von Altenpflegepesonal. In: Dt.GfG Altern  zwischen  Hoffnung  und  Verzicht.  Prävention  • Rehabilitation  •  Irreversibilität. XVIII. Jahrestagung, Lübeck, Sept. 1990. S. 294-295
*  Zimber Andreas, Weyerer Siegfried (1999): [[Arbeitsbelastung]] in der  Altenpflege. Vlg. für angewandte Psychol., Göttingen(Hogrefe). ISBN  3801712109 . 315 Seiten.
* Brigitte Zellhuber: Altenpflege - ein  Beruf in der Krise? Eine empirische Untersuchung der Arbeitssituation  sowie der Belastungen von Altenpflegekräften im Heimbereich. Kuratorium  Deutsche Altershilfe: Köln, 2005 - Reihe: thema, Band 199. 219 Seiten.  ISBN 3-935299-59-1 .


=== Zitate, Quellen ===
*[http://www.bibliomed.de/cps/rde/xchg/bibliomed/hs.xsl/90_13567.htm Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe warnt vor Pflege-Notstand] (Im englischen Gesundheitswesen habe man errechnet, dass im Jahr 2020 jeder vierte Schulabgänger einen Pflegeberuf ergreifen müsse, um den Bedarf im Land zu decken. Die Bevölkerungsstruktur in Deutschland sei dem durchaus vergleichbar.) 16. Dez. 2008
* Originalartikel (zum Absatz Debatte 2011):  [http://www.sueddeutsche.de/politik/parlamentarier-pochen-auf-reform-junge-unionspolitiker-meutern-gegen-hinhaltetaktik-bei-der-pflege-1.1127040  ''Junge Unionspolitiker meutern gegen Hinhaltetaktik bei der Pflege''.] In Süddeutsche Ztg. vom 2. Aug. 2011
*Unterschriftenaktion '''[http://www.pflege-uns-reichts.de/partner.html Pflege uns reicht´s]'''
*[http://www.katholische-altenheime.de Altenheimkampagne für Auszubildende]
*Ba-Wü: Mit Internet, Werbebroschüren und Plakaten auf ‚Mitarbeiter-Fang‘ – www.berufe-mit-sinn.de - [http://wwwwww.berufe-mit-sinn.de Imagekampagne] zeigt erste Erfolge: Zahl der Auszubildenden in den Alten- und Krankenpflegeschulen im Land steigt wieder.
*[http://www.arbeitnehmerkammer.de/download/gesundheit/Situation_der_Beschaeftigten.pdf Bremens Arbeitnehmerkammer zu den Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege] (pdf-Datei; 490 kB )
*Artikel zur [[W:Arbeitnehmerkammer Bremen|Arbeitnehmerkammer in Bremen]] bei Wikipedia
*Die [[Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege]] (BGW) hat im März 2006 eine bundesweite [http://www.bgw-online.de Präventionskampagne „Aufbruch Pflege“] gestartet. Deren wichtigstes Ziel sei es, dass Altenpflegekräfte in Zukunft länger als zehn Jahre in ihrem Beruf verbleiben.
*[http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1455221/Deutschland-droht-der-Pflegenotstand.html Deutschland droht der Pflegenotstand."] Hamburger Abendblatt vom 13. April 2010


== Weblinks ==
*[http://allnurses.com/forums/f235/ Diskussionsseite über Filipino-Nurses in den USA]  
*   [http://www.bibliomed.de/cps/rde/xchg/bibliomed/hs.xsl/90_13567.htm  Der  Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe warnt vor Pflege-Notstand]  (Im  englischen Gesundheitswesen habe man errechnet, dass im Jahr 2020  jeder  vierte Schulabgänger einen Pflegeberuf ergreifen müsse, um den Bedarf im  Land zu decken. Die Bevölkerungsstruktur in Deutschland sei  dem  durchaus vergleichbar.) 16. Dez. 2008
*[http://www.sueddeutsche.de/dossiers/dossier/92/114977/ Dossier der Süddeutschen Zeitung] (Inhalt, Artikel bis zum 20.01.2008)
* Unterschriftenaktion '''[http://www.pflege-uns-reichts.de/partner.html Pflege uns reicht´s]'''
* [http://www.katholische-altenheime.de Altenheimkampagne für Auszubildende]
*  Ba-Wü: Mit Internet, Werbebroschüren und Plakaten auf  ‚Mitarbeiter-Fang‘ – www.berufe-mit-sinn.de -  [http://wwwwww.berufe-mit-sinn.de Imagekampagne] zeigt erste Erfolge:  Zahl der Auszubildenden in den Alten- und Krankenpflegeschulen im Land  steigt wieder.
*  [http://www.arbeitnehmerkammer.de/download/gesundheit/Situation_der_Beschaeftigten.pdf  Bremens Arbeitnehmerkammer zu den Arbeitsbedingungen in der ambulanten  Pflege] (pdf-Datei; 490 kB )
*Artikel zur [[w:Arbeitnehmerkammer_Bremen|Arbeitnehmerkammer in Bremen]] bei Wikipedia
*  Die [[Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und  Wohlfahrtspflege]]  (BGW) hat im März 2006 eine bundesweite  [http://www.bgw-online.de  Präventionskampagne „Aufbruch Pflege“]  gestartet. Deren wichtigstes Ziel  sei es, dass Altenpflegekräfte in  Zukunft länger als zehn Jahre in  ihrem Beruf verbleiben.
*  [http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1455221/Deutschland-droht-der-Pflegenotstand.html  Deutschland droht der Pflegenotstand."] Hamburger Abendblatt vom 13.  April 2010


* [http://allnurses.com/forums/f235/ Diskussionsseite über Filipino-Nurses in den USA]
<br>
*  [http://www.sueddeutsche.de/dossiers/dossier/92/114977/  Dossier der  Süddeutschen Zeitung] (Inhalt, Artikel bis zum 20.01.2008)


*[http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/948114/Pflegenotstand+im+Altenheim ZDF-Beitrag in der ZDFmediathek] (vollekanne.zdf.de vom 18.01.2010 u.a. mit C. Fussek. Pflegenotstand im Altenheim. Trotz Missständen eine gute Einrichtung finden.).
*[http://www.bibliomed.de/cps/rde/xchg/bibliomed/hs.xsl/90_18890.htm Gewerkschaftsverbände und Wohlfahrtsverbände]


*     [http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/948114/Pflegenotstand+im+Altenheim  ZDF-Beitrag in der ZDFmediathek] (vollekanne.zdf.de vom 18.01.2010 u.a.  mit C. Fussek. Pflegenotstand im Altenheim. Trotz Missständen eine  gute  Einrichtung finden.).
*Bundesverband privater Anbieter (bpa), Bernd Meurer, warnt vor Pflegenotstand [http://kma-online.de/nachrichten/pflege/id__25032___view.html?sid=a1c26853ac495096b73c4e04c0330813], Pressedienst kma Aug. 2011
* [http://www.bibliomed.de/cps/rde/xchg/bibliomed/hs.xsl/90_18890.htm Gewerkschaftsverbände und Wohlfahrtsverbände]
*[http://www.zeit.de/karriere/2010-12/interview-michael-diekmann Interview in Die Zeit vom 7. Dez. 2010: Unternehmen müssen künftig mit älteren Belegschaften produktiv sein, sagt Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz. Sein Konzern probt, wie das funktioniert.]
*[http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-09/schwarzarbeit-haushaltshilfe-studie Die Deutschen haben kein Problem damit, Haushaltshilfen illegal zu beschäftigen. ] Zehn Prozent der Privathaushalte haben schon einmal … 24.09.2012 - QUELLE: Die ZEIT ONLINE, AFP ([[Schwarzarbeit]], [[Hauspersonal]])


*  Bundesverband privater Anbieter (bpa), Bernd Meurer, warnt vor  Pflegenotstand    [http://kma-online.de/nachrichten/pflege/id__25032___view.html?sid=a1c26853ac495096b73c4e04c0330813],  Pressedienst kma Aug. 2011
<br> Zur Überlastungsanzeige
*  [http://www.zeit.de/karriere/2010-12/interview-michael-diekmann  Interview in Die Zeit vom 7. Dez. 2010: Unternehmen müssen künftig mit  älteren Belegschaften produktiv sein, sagt Michael Diekmann,  Vorstandsvorsitzender der Allianz. Sein Konzern probt, wie das  funktioniert.]


*[http://gesundheit-soziales.verdi.de/branchenpolitik/pflegeeinrichtungen/themen_von_a_bis_z/arbeitsmarkt_pflege/ueberlastung/data/ueberlastungsanzeige_.pdf Muster einer Überlastungsanzeige für den Pflegedienst bei verdi.de (23.10.2008)]
*[http://fidi.nrw.verdi.de/faire_arbeit/mitglieder_interessierte_beschaefigte/ueberlastungsanzeige/data/ueberlastungsanzeige.pdf Muster einer Überlastungsanzeige bei verdi.de/nrw (20.10.07)]
*[http://www.wernerschell.de/Rechtsalmanach/Arbeitsrecht/ueberlastungsanzeige.php Sabine Dörpinghaus: ''Die Überlastungsanzeige.''] *[http://www.wernerschell.de/Rechtsalmanach/Zivilrechtliche%20Haftung/ueberlaKeifert031102.pdf Harald Keifert, Facharbeit, 1998/2002]
*[[W:Überlastungsanzeige|Überlastungsanzeige]] bei Wikipedia.de
*[http:///home/home-detail/datum/2009/12/23/die-ueberlastungsanzeige/ www.fachverlag-pflegerecht.de]


Zur Überlastungsanzeige
== Einzelnachweise ==
* [http://gesundheit-soziales.verdi.de/branchenpolitik/pflegeeinrichtungen/themen_von_a_bis_z/arbeitsmarkt_pflege/ueberlastung/data/ueberlastungsanzeige_.pdf Muster einer Überlastungsanzeige für den Pflegedienst bei verdi.de (23.10.2008)]
* [http://fidi.nrw.verdi.de/faire_arbeit/mitglieder_interessierte_beschaefigte/ueberlastungsanzeige/data/ueberlastungsanzeige.pdf  Muster einer Überlastungsanzeige bei verdi.de/nrw (20.10.07)]
* [http://www.wernerschell.de/Rechtsalmanach/Arbeitsrecht/ueberlastungsanzeige.php Sabine Dörpinghaus: ''Die Überlastungsanzeige.'']            *[http://www.wernerschell.de/Rechtsalmanach/Zivilrechtliche%20Haftung/ueberlaKeifert031102.pdf  Harald Keifert, Facharbeit, 1998/2002]
* [[w:Überlastungsanzeige|Überlastungsanzeige]] bei Wikipedia.de
* [http:///home/home-detail/datum/2009/12/23/die-ueberlastungsanzeige/ www.fachverlag-pflegerecht.de]


== Einzelnachweise ==
<references />  
<references/>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Arbeitsbelastung]],
* [[Arbeitszeit]]
* [[Geschichte der Pflege]]
* [[Personalentwicklung]]
* [[verdi|Gewerkschaft Ver.di]]
* [[TVöD]]
* [[Personalführung]]
* [[Stress]] am Arbeitsplatz


*[[Arbeitsbelastung]],
*[[Arbeitszeit]]
*[[Geschichte der Pflege]]
*[[Personalentwicklung]]
*[[Verdi|Gewerkschaft Ver.di]]
*[[TVöD]]
*[[Personalführung]]
*[[Stress]] am Arbeitsplatz
<br>
{{aus Pflegewiki|Pflegenotstand}}


[[Kategorie:Pflege]]
[[Category:Pflege]]

Aktuelle Version vom 4. Januar 2024, 12:04 Uhr

In der deutschen professionellen Kranken- bzw. Alten-Pflege wird seit 1960 wiederholt dann von Pflegenotstand gesprochen, wenn der Personalbedarf der verschiedenen Gesundheitseinrichtungen nicht mit ausreichend ausgebildeten Fachkräften aus der Region gedeckt werden kann.

Erste Anzeichen

In der Regel rufen nicht die verantwortlichen Leitungskräfte der Einrichtungen oder "zuständige" Politiker den Pflegenotstand aus, sondern Interessenvertretungen der Beschäftigten (wie die Gewerkschaft verdi/ötv). Wer öffentlich einen Personalnotstand bekennt, riskiert dabei der "Schuldige" zu sein, der die Pfegeberufe in der Öffentlichkeit herabsetzt. Jedoch ist eine nachvollziehbare Warnung vor Leistungsabbau im Gesundheitswesen bisher ein sehr wirksamens politisches Mittel gewesen.

2010: Gewerkschaftsverbände und Wohlfahrtsverbände haben in Hannover vor einem Pflegenotstand in der Altenpflege gewarnt. Bei einem zusätzlichen Bedarf von 53.400 Pflegenden bis zum Jahr 2030 und in den ambulanten Diensten würden 26.000 zusätzliche Kräfte gebraucht. (nach Evangelische Pressedienst)

Werbekampagnen

Seit 1990 werden alle 4 bis 6 Jahre Medienkampagnen gestartet, die massiv Interesse für die Pflegeausbildungen wecken sollen. Zumindest im Ruhrgebiet berichten seit Mitte der 1990er Jahre Berufanfänger durchgängig von ihren Schwierigkeiten, gesicherte Arbeitsverträge abzuschließen. Angeboten werden Teilzeitverträge, Zeitverträge oder Verträge, die schlechtere Bedingungen bieten als der eigentlich gültige Tarifvertrag (Tarifflucht).

Gleichzeitig berichten Pflegedienstleitungen vielfach von großen Schwierigkeiten, qualifiziertes und engagiertes Personal zu finden, und beklagen die hohe Personalfluktuation. Die Verweildauer im Beruf wird immer wieder als zu kurz beschrieben.

Wird der Pflegenotstand nur aus der Sicht einer Einrichtung betrachtet, kann er Auslöser einer nach unten gerichteten Spirale werden: Weil die Einrichtung zu wenig Personal beschäftigt, gerät sie (berechtigt) in einen schlechten Ruf bei potentiellen Mitarbeitenden. Neue Mitarbeitende sind trotz Werbeaufwand kaum zu gewinnen. Die Versorgungsqualität der Einrichtung sinkt weiter. Wer dort weiter arbeitet, trägt die Verantwortung bei auftretenden Fehlern. Der Anreiz zum Stellenwechsel steigt. Personalfluktuation bzw. das Ausmaß an vorhandenem Stammpersonal können als ein Maßstab für Pflegequalität angesehen werden.

Vorhersagbarkeit oder Naturereignis?

Die demografische Entwicklung lässt auf Bundesebene mit der Abnahme der Berufsanfänger so eine Situation nach 2010 wieder als sehr wahrscheinlich vorhersehen, wenn es nicht gelingt, zusätzlich zu Ausbildungswilligen auch Wiedereinsteiger nach der Elternzeit für das Berufsfeld zu werben.

Regional können zusätzliche Faktoren zu einer angespannten Situation beitragen, wie es am Beispiel der Mietkosten der 1990er Jahre im Großraum München zu beobachten war.

Die WHO veröffentlicht immer wieder Zahlen, die weltweit einen Mangel an qualifizierten Pflegekräften nachweisen. Es wird dabei von einem Caredrain gesprochen (analog zu braindrain). Damit ist der Abfluss benötigten Pflegepersonals aus "ärmeren" Heimatländern in "reiche" Länder beschrieben, die sich die massenhafte Anwerbung von ausländischen Pflegekräften leisten. Beispiel: Aus den Philippinen in die USA: die US-amerikanischen Kliniken stellen die im Heimatland zu Medizinern Ausgebildeten als Pflegekräfte ein.

Debatte 2011

Unter der Überschrift "Notstand in der Altenpflege" … im Jahr 2030) kam es 2011 zu einer gespensterhaften öffentlichen Diskussion: in der Regierungskoalition soll es Überlegungen geben, die - wahrscheinlich mit einem steigenden Beitragssatz verbundene - "Reform" der Pflegeversicherung auf die Zeit nach der Bundestagswahl 2013 zu verschieben. Mit den Zahlen künftig Pflegebedürftiger wird über die Umfinanzierung der Beiträge zum Gesundheitswesen diskutiert. Die zu geringe Zahl der jetzigen oder der künftig Pflegenden wird zwar erwähnt. Aber die Veränderung dieser Zahlen ist nicht das Ziel der Debatte sondern allein die Veränderung der Einzahlungen in die Gesetzliche Sozialversicherung. Es sei unklar, auf welche Seite sich der neue Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) schlage. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), sowie der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Gruppe, Stefan Müller, fordern mit weiteren 20 "jungen" CDU-Abgeordneten die Einführung eines Kapitalstocks, aus dem die Pflegekosten in Zukunft (teilweise) bezahlt werden sollen. Zahlbar durch die jetzigen Versicherten - nicht aus Steuermitteln und nicht durch die Arbeitgeber. (Interessanterweise ein alter FDP-Vorschlag). "Die Pflege wird teurer, deshalb brauchen wir die Kapitalrücklage", sagte Spahn. Was das mit der Anwerbung von Pflegepersonal zu tun hat, ist schwer verständlich.

Die Vorhersage von Experten, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 von heute 2,4 Millionen auf vier Millionen erhöhen wird und deshalb im schlechtesten Fall der Beitragssatz in diesen vier Jahrzehnten von heute 1,95 Prozent bis auf sieben Prozent des Bruttogehalts angehoben werden muss, berücksichtigt jedoch keine anderen Veränderungen in der Wirtschaft oder in der gesamten Europäischen Union. Der Vorschlag kümmert sich zunächst nur um die Verlagerung der Kosten weg von den Arbeitgebern und ihrem Anteil am Lohn (Lohnnebenkosten).

Die Behauptung, dass mehr als jeder Dritte der Alten der Zukunft, statistisch gesehen, gepflegt werden müssen, ist purer Kaffeesatz. Diesen Prozentsatz gibt vielleicht bei den über 90jährigen, die gleichzeitig noch eine Demenz haben. Aber bei den 80jährigen oder der gesamten Gruppe der RentnerInnen gab es solch hohe Prozentzahlen der Pflegebedürftigkeit noch nie.

Vorschläge für Maßnahmen zur Eindämmung des Pflegenotstands

Hartz-IV-Empfänger sollen nach der Meinung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) künftig auch als Pflegekräfte eingesetzt werden. Sie sehe nicht ein, dass Pflegekräfte nur noch aus Osteuropa kommen sollten, wenn man 2,2 Millionen arbeitsfähige Transferempfänger habe. Sagt sie in einem Interview mit der Bild am Sonntag.

Der Deutsche Pflegerat (DPR) hält diesen Schritt für „politisch falsch und gefährlich“. Für die Pflegefachkräfte seien die Äußerungen der Kanzlerin ein Schlag ins Gesicht gewesen. Für den Präsidenten des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) Bernd Meurer klang dies nach Zwangsrekrutierung, ein falscher Weg, Die Gewerkschaft Verdi wies auf die realen Pläne der schwarz-gelben Koalition hin, am Ende des Jahres die Förderung der Umschulung zur Altenpflege durch die Arbeitsagentur zu streichen.

Vielleicht ein Mißverständnis, weil für den Pflegerat prinzipiell nichts gegen den Einsatz von Hartz-IV-Empfängern in der Pflege spricht. Dazu müssten allerdings erst die notwendigen Voraussetzungen durch eine Umschulung geschaffen werden. Nett und kommunikativ zu sein, reiche nicht aus.

Diverse Vorschläge

  • Erhöhung der Attraktivität des Berufs u. a. durch bessere Bezahlung, gesicherte Freizeit durch Einführung der 5-Tage-Woche - damit wird der Beruf auch für Späteinsteiger attraktiver
  • Einstellung von Hilfskräften, die nachqualifiziert werden sollen (immer wieder ein Argument für die Krankenpflegehilfe-Ausbildung)
  • Einstellung von Fachkräften aus anderen Ländern (es kamen kleinere "Wellen" aus Nationalchina, Indien, den Philippinen, Landesteilen des ehemaligen Jugoslawiens)
  • Umstrukturierungen des Gesundheitswesens, die den Personalbedarf senken (z. B. Ausweitung der Sozialstationen, Kürzung der durchschnittlichen Verweildauer der Patienten - Bettenabbau, Krankenhausbedarfsplanung und ihre Folgen)
  • Durch Maßnahmen, die den Berufsausstieg von Pflegekräften verzögern oder verhindern sollen, z. B. Maßnahmen gegen Überforderung durch zu hohe und ständige Arbeitsbelastungen.
  • Bremen: Die dortige Arbeitnehmerkammer fordert bessere Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege. Die Lage der Beschäftigten in den ambulanten Pflegediensten Bremens hat sich einer neuen Untersuchung zu Folge verschlechtert. Die Bremer Arbeitnehmerkammer kritisiert den steigenden Druck auf das Pflegepersonal. Der Geschäftsführer der Arbeitnehmerkammer, Hans Endl, erklärte am 21.03.2006, man dürfe aus Kostengründen nicht an Aus- und Fortbildungen sparen, denn eine qualitativ hochwertige Pflege könne auch zur Entlastung der kommunalen Haushalte beitragen.
  • Weblink dazu: Arbeitnehmerkammer Bremen

Weltweiter Pflegenotstand

Der weltweite Mangel an Pflegekräften ist einerseits auf einen Mangel an Ausbildungsplätzen zurückzuführen, andererseits auf Abwanderung von medizinischem Personal in reichere Länder, eine zunehmende Migration auch von Pflegekräften — das wird zum Teil unter der Bezeichnung Care Drain diskutiert. Der International Council of Nurses (ICN) und andere Organisationen z B unter weltweiter Pflegenotstand - Internationaler ICN-Gipfel 2010 in Genf

Die konkrete Überlastungsanzeige

In einer konkreten Sitauation kann es notwendig sein, eine Überlastungsanzeige abzugeben. Eine Überlastungsanzeige ist in der Regel eine schriftliche Information an die Pflegedienstleitung bzw. den Arbeitgeber über Arbeitsbedingungen, die zu Schäden der anderen Vertragspartei - also Patienten, alten Menschen, etc. - führen können bzw. absehbar dazu führen. Pflegekräfte sind dazu nicht nur berechtigt, sondern nach § 15 und § 16 des Arbeitsschutzgesetzes sogar verpflichtet, ihren Arbeitgeber auf mögliche Schädigungen oder Gefährdungen des Patienten hinzuweisen. Die Stellung als Erfüllungsgehilfe macht die Information zur Pflicht (nach dem BGB). Die Anzeige dient dazu, den Arbeitgeber auf organisatorische Mängel rechtzeitig hinzuweisen, so dass dieser sie noch ausräumen kann. Stellt der Arbeitgeber nach Kenntnisnahme der Information die Mängel nicht unverzüglich ab, ist er für daraus resultierende Schäden mitverantwortlich.

Dabei bleibt die Verpflichtung der anzeigenden Arbeitnehmer weiter erhalten, ihre Arbeit mit größtmöglicher Sorgfalt zu erledigen. Strafbare Handlungen werden dadurch nicht entschuldigt.

Die Information von Patienten oder Bewohnern über eine bevorstehende Leistungsminderung ist nicht Gegenstand der Überlastungsanzeige. Erfolgt diese Information direkt durch Beschäftigte ohne einen Auftrag durch den Arbeitgeber, kann dies evtl. zum Vorwurf der Geschäftsschädigung führen.

Rechtlich zu bedenken

Nach § 15 bzw. § 16 Arbeitsschutzgesetz sind Arbeitnehmer verpflichtet, ihrem Arbeitgeber eine Überlastung anzuzeigen, wenn daraus eine Gefährdung der eigenen Gesundheit, Sicherheit oder der von anderen Personen entstehen kann:

  • § 15 (1): Die Beschäftigten sind verpflichtet, nach ihren Möglichkeiten so wie gemäß der Unterweisung und Weisung des Arbeitgebers für ihre Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Sorge zu tragen. Entsprechend Satz (1) haben die Beschäftigten auch für die Sicherheit und Gesundheit der Personen Sorge zu tragen, die von ihren Handlungen oder Unterlassungen bei der Arbeit betroffen sind.
  • § 16 (1): Die Beschäftigten haben dem Arbeitgeber oder dem zuständigen Vorgesetzten jede von ihnen festgestellte unmittelbare erhebliche Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit […] unverzüglich zu melden.

Wann eine Überlastungsanzeige abzugeben?

Der Zeitpunkt zur Abgabe einer solchen, möglichst schriftlichen Erklärung ist spätestens dann gegeben, wenn die Übersicht über die zu leistende Arbeit verloren gegangen und aus eigener Kraft dem Anzeigenden die Abarbeitung nicht mehr möglich ist.

Es ist sehr empfehlenswert, sich im Vorfeld mit Kollegen und nach Möglichkeit mit dem [[Betriebsrat], der Mitarbeiter- oder der Personalvertretung zu besprechen.

Mitteilen: Wann können Überlastungen auftreten? Mögliche Folgen?

Überlastung kann z.B. bei längerfristigen Krankheits- oder anderen Vertretungen sowie bei einem über dem Durchschnitt liegenden Arbeitspensum auftreten. Typische Situationen sind stark reduzierte Mitarbeiterzahl bzw. die hohe Arbeitsbelastung durch ungeplante Personalausfälle, akuter Mehraufwand (z. B. Notfälle, zusätzliche Aufnahmen, Umzüge) oder durch seit Wochen unbesetzte Stellen bei hohem Arbeitsanfall.

Arbeiten werden zum Teil unerledigt bleiben. Dies könnten folgende Aufgaben sein:

  • berufsfremde Tätigkeiten wie ...
  • Ausbildungsaufgaben wie...
  • Verwaltungsarbeiten wie...

kurz: Arbeiten die nicht notwendig sind. Es können auch pflegerische Arbeiten leiden.

  • Einschränkung pflegerischer Maßnahmen wie zum Beispiel Duschen/Baden, Anleitungen zum Erhalt von Fähigkeiten (aktivierende Pflege).
  • Reduzierung therapeutischer Maßnahmen wie Prophylaxen.

Die Beschäftigten haben alles in ihrer Kraft liegende zu tun, Schäden möglichst zu vermeiden. Es ist ihnen nicht zuzumuten, auszuwählen, welche Schädigungen sie Patienten zufügen oder durch Unterlassen herbeiführen.

Berücksichtige: Was könnte Abhilfe bringen?

  • Zusätzliche (versetzte, eingestellte) Arbeitskräfte
  • Bettensperrung, Aufnahmesperre
  • Verlegung von Patienten oder Bewohnern in andere Einrichtungen
  • Verschiebung von einzelnen Arbeitsprozessen auf andere Abteilungen, Mitarbeiter oder einen späteren Zeitpunkt

Darüber haben die jeweiligen Leitungskräfte zu entscheiden.

Es kann gefragt werden, ob von unter Druck arbeitenden Pflegenden noch erwartet werden kann, dass sie auf so etwas hinweisen. Aber jedenfalls sollte ein Hinweis über den Zeitraum gegeben werden, die es evtl. noch bis zum "Untergang" braucht.

Was sollte in die Überlastungsanzeige aufgenommen werden?

Unbedingt sollte die Art der Überlastung und der Grund ihres Entstehens klar aufgezeigt werden. Der Grund des Organisationsmangels sollte konkret benannt werden. Es ist darauf hin zu weisen, dass Fehler nicht auszuschließen sind und dass um Abhilfe gebeten wird. Der Hinweis an den Arbeitgeber, dass er nun in seiner Organisationspflicht steht, ist diesem vielleicht hilfreich.

Man sollte ausdrücklich darauf hinweisen, dass auch weiterhin alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um eine Gefährdung der Patienten/ Bewohner zu vermeiden.

Die Reaktion der Leitungskräfte auf eine Überlastungsanzeige ist in der Regel heftig. Es empfiehlt sich im Vorfeld wirklich alle denkbaren Ressourcen zu mobilisieren. Es ist schon vorgekommen, dass MitarbeiterInnen nur wegen einer Überlastungsanzeige eine Kündigung angedroht wurde. Um die Folgen für die Einzelnen abzuschwächen wäre es sehr hilfreich, wenn eine gemeinsame Aktion eines Teams in Absprache mit der Personalvertretung möglich wäre.

Literatur dazu

  • Martina Weber: 50 Fragen zur sogenannten Überlastungsanzeige in Pflegeeinrichtungen. Brigitte Kunz Verlag, 2011. 108 Seiten. ISBN 978-3-89993-763-3

Filme, Videos und TV-Sendungen zum Thema

  • Video: Fachkräftemangel? Qualifizierte Bewerber werden durch niedrige Bezahlung oder die Arbeitsbedingungen abgeschreckt. ARD - Plus-Minus-Beitrag vom (6 Min.)
  • zdf - Fernsehbericht.reportage vom 23. Oktober 05 - Thema Wer will denn schon ins Heim? Pflegenotstand in Deutschland. Viele Einzelbeiträge z B Pflegestufe Null, Vom harten Pflegealltag zu Hause; Danuta aus Polen ist illegal. Wieviel ist zumutbar? Wie sich die Unterhaltspflicht berechnet zum Thema "Elternunterhalt". Pflegekosten verteilen sich auf mehrere Säulen.
  • zdf-Fernsehbericht.reportage vom 23. Oktober 05(Link s. u.)

Literatur

  • Breitscheidel Markus: Abgezockt und totgepflegt. Alltag in deutschen Pflegeheimen. Berlin: Econ 2005. ISBN 3-430-11572-8 . Verweis bei de.wikipedia.
  • Buttler Günter, Herder-Dorneich Philipp u.a. (1985) : Wege aus dem Pflegenotstand. Ordnungspolit. Prinzipien einer reform der pflegesicherung alter Menschen. Nomos, Baden-Baden.
  • Drieschner Frank: Ende ohne Gnade. Die Intensivmedizin lässt Willenlose leiden. Die Altenpflege lässt Hilflose verkommen. Doch die Gesellschaft verdrängt das grausige Geschehen in Kliniken und Pflegeheimen. Sie fürchtet Krankheit mehr als den Verlust der Würde. In : DIE ZEIT 29/2004
  • Fussek Claus, Sven Loerzer: Alt und abgeschoben -Der Pflegenotstand
  • Güntert Bernhard; Orendi Bennina; Weyermann Urs (1989): Die Arbeitssituation des Pflegepersonals - Strategien zur Verbesserung. Huber, Bern. (Kanton Bern, Krankenhauspersonal, Belastung Zufr. Die klass. Untersuchung zur Pers.-Verweildauer im deutschspr. Raum. Nicht mehr lieferbar.)
  • Kulbe Simone (1990): Der "Pflegenotstand" an Krankenhäusern. Eine Untersg. aus motivationstheoretischer Sicht. DKZ 6/1990, Beilage S. 1-19
  • Landau K (Hrsg., 1991): Arbeitsbedingungen im Krankenhaus und Heim. München, BayStaatsmfAFS, 637 S.
  • Markus Katrin (1992): Pflegenotstand und wozu er führen kann. A.pfl. wird wegen körperlicher Mißhandlung von Bew. verurteilt. In: Altenpflege 8/92, 509-514 (Dokumentation eines Urteils)
  • Unruh Trude (Hrsg, 1989): Tatort Pflegeheim. Zivildienstleistende berichten. Klartext, Essen. ISBN 3-88474-441 -0 16 . 203 Seiten
  • Windisch M u. a. (1995): Arbeitssituation in ambulanten Diensten und Belastungen für die Pflegerlnnen. in Häusl Pflege 1/95 14-20.(Studie in 1992, n=84 Beschäftigten aus 17 einrichtg.)
  • Wittig H (1990): Anlage einer Studie zur Motivation von Altenpflegepesonal. In: Dt.GfG Altern zwischen Hoffnung und Verzicht. Prävention • Rehabilitation • Irreversibilität. XVIII. Jahrestagung, Lübeck, Sept. 1990. S. 294-295
  • Zimber Andreas, Weyerer Siegfried (1999): Arbeitsbelastung in der Altenpflege. Vlg. für angewandte Psychol., Göttingen(Hogrefe). ISBN 3801712109 . 315 Seiten.
  • Brigitte Zellhuber: Altenpflege - ein Beruf in der Krise? Eine empirische Untersuchung der Arbeitssituation sowie der Belastungen von Altenpflegekräften im Heimbereich. Kuratorium Deutsche Altershilfe: Köln, 2005 - Reihe: thema, Band 199. 219 Seiten. ISBN 3-935299-59-1 .

Zitate, Quellen

Weblinks



Zur Überlastungsanzeige

Einzelnachweise

<references />

Siehe auch


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